Die Kosten der Liebe – 550 Euro oder noch mehr?
Im Prinzip ist richtig, was jetzt Professor Jens Asendorpf und seine Kollegen von der Berliner Humboldt-Universität taten: Sie beobachteten 384 ausgewählte Kandidaten, allesamt Singles und zwischen 18 und 54 Jahren beim Speed-Dating. Ein Jahr später fragte man nach, welche Teilnehmer noch mit ihren Partnern zusammen waren und kam auf eine Quote von etwa 4,5 Prozent „erfolgreicher“ Teilnehmer – sechs Wochen nach dem Speed-Dating waren es noch etwa 6,5 Prozent gewesen.
Die Zahlen und Daten sind einem Zeitungsbericht entnommen, aus dem nicht genau hervorgeht, wie homogen sich die Teilnehmer zusammensetzten und wie ernsthaft ihr Interesse an einer Beziehung bei der Anmeldung war. Auch konnte kurzfristig nicht ermittelt werden, wie groß der Anteil von Teilnehmern war, die gar keine Kontakte aus dem Speed-Dating gewinnen konnten.
Aus den entsprechenden Erfolgsquoten errechneten die Wissenschaftler dann noch, wie teuer das Speed-Dating war und wie viel Zeit insgesamt dafür aufgewendet werden musste und kamen auf 550 Euro oder 75 Stunden.
Ob die Quoten „niedrig“ oder „hoch“ wären, wollten die Wissenschaftler nicht bewerten, und in ihrer Kalkulation fehlten offenbar auch die wichtigen Nebenkosten: Friseur, Kosmetikerin, Anfahrtswege, Garderobe, Geschenke und Einladungen hätten selbstverständlich auch noch dazugehört.