Entenküken, Frühling und Liebe
„Meine“ Ente schwimmt jetzt nicht mehr auf dem künstlichen See, an dem ich mich fast täglich ein wenig von der Schreibarbeit erhole, doch der Erpel ist noch da, was darauf hindeutet, dass nun alle Eier abgelegt sind. Mit etwas Glück bekommen die Besucher des sehr städtischen Parks dann in einiger Zeit Entenküken zu sehen.
Ich schreibe Ihnen dies, weil ich Sie darauf hinweisen will, dass der nun hereingebrochene Frühling zahllose anregende Themen bietet – vor allem natürlich Spaziergänge und Parkbänke. Lassen Sie sich bei ihren Blind Dates, die Sie im Moment verabreden, nicht den Zauber des Frühlings entgehen, und verabreden Sie sich so, dass ein kleiner Frühjahrsspaziergang möglich ist – also achten Sie bei Ihrem Schuhwerk darauf (Herren muss ich dies wahrscheinlich nicht sagen, aber Damen neigen dazu, die Schuhe nach anderen Gesichtspunkten auszuwählen).
Wenn Sie ihrem Date ein wenig erotischen Nachdruck verleihen wollen: Über die „Vögel und Bienen“ kommt man nie wirklich hinaus – sie faszinieren uns ebenso wie die ersten Knospen, Blüten und Düfte. Mein Rat: Ansehen, entdecken – und vielleicht ein wenig davon reden, wie schön doch die Jahreszeit ist. Gelegenheit macht Liebe – und es gibt kaum eine bessere Gelegenheit als den Frühling, um darüber zu sinnieren. Sobald es dann Entenküken gibt, ist natürlich auch das ein Thema: „Ach, lass uns doch mal an den See gehen, ob es schon Entenküken gibt“, war schon oft der erste Akt zu einem romantischen Liebesfestival – auch wenn es gar keine Entenküken gab. „Meine“ Stadtente war letztes Jahr spät dran: Die Fotos stammen aus dem Juli letzten Jahres. Ab April kann man aber mit Entenküken rechnen.
Foto © 2009 by sehpferd