Das Kapital, die Werbung und eDarling
In einem ungewöhnlich langen Artikel setzt sich heute der große Singlebörsen-Vergleich mit dem Marktführer Parship und seiner Marktposition auseinander. Ursache dafür ist die Tatsache, dass der amerikanische Matchmaking-Anbieter eHarmony bei eDarling mit frischem Kapital eingestiegen ist (die Liebepur berichtete über eDarling und eHarmony). eHarmony gilt als der größte Betreiber einer Online-Partneragentur weltweit und hatte bereits mehrfach angekündigt, in den europäischen Markt vorzudringen. Der Singlebörsen-Vergleich beschäftigt sich in dem Artikel vor allem mit Parship, dessen Muttergesellschaft Holtzbinck über Holtzbrinck Ventures auch an eDarling beteiligt ist.
Egal, was wird – der Datingmarkt ist in Bewegung gekommen, und das ist gar nicht so schlecht für die Kunden, die seit Langem auf Innovationen warten. Interessant ist ja, dass zwischen den unmittelbaren Konkurrenten Parship, ElitePartner, und eDarling bislang kein Ideenwettbewerb, sondern nur eine Werbeschlacht stattfand: Man pumpte 2009 gigantische Summen in die Werbung, wie das Nielsen-Institut wusste (Angaben in Mio. Euro)
Affinitas, Berlin (eDarling) 19,1
Parship, Hamburg (Parship) 17,3
Elitemedianet, Hamburg (Elite Partner) 14,0
Ob die Werbung den gewünschten Erfolg brachte, kann die Liebepur nicht beurteilen, nur eine ist sicher: Der Kampf um den Kunden ist mittlerweile so hart, dass jeder zahlende Neukunde inzwischen Werbekosten von weit über 50 Euro verursachen dürfte. Die genauen Zahlen wissen – wie immer – nur die Buchhalter der Unternehmen.
Das Problem wird in Zukunft darin bestehen, dass sich die Werbungskosten, wenn sie einmal so hoch sind, kaum wieder herunterfahren lassen werden, wenn man keine neuen, originären Ideen hat – und die sucht man in der Branche gegenwärtig trotz der partner-de Intervention (Festkostenstrategie) vergeblich.