Ist die Zeitungsanzeige tot?
Vor etwa 100 Jahren war es sehr mutig, eine neue Frau über eine Zeitungsanzeige zu suchen – und noch vor 40 Jahren wurde dergleichen als anrüchig angesehen. Als dann der Boom der Anzeigenzeitungen kam und als ruchbar wurde, dass es in der Wochenzeitschrift DIE ZEIT Anzeigen ausgezeichnete Damen in Hülle und Fülle gab, fiel ein wenig von dem schlechten Geruch ab, den dergleichen in der Öffentlichkeit noch hatte.
Das Internet und insbesondere die neuen, großen Internet-Partneragenturen gelten als die Totengräber der Bekanntschaftsanzeigen – aber das gilt nicht, wenn man regional sucht. Denn wer keinesfalls einen Partner finden will, zu dem er mehr als 20 Kilometer reisen muss, ist mit Zeitungsanzeigen auch heute noch bestens bedient. Allerdings empfiehlt sich heute, in seriösen Blättern zu annoncieren, wenn man ernste Absichten hat – sonst bekommt man möglicherweise doch einen Schock über die Antworten, die einem ins Haus flattern.