Dating und Partnerwahl: Christdemokraten und Christsoziale
Dies schicken wir mal allen Beiträgen zu Wahl des Lebenspartners während, vor und nach der Bundestagswahl 2009 voraus: Humor ist, wenn man trotzdem lacht, und Abgeordnete sind Menschen, die oft wenig zu lachen haben. Die Unterschiede sind bei Berufspolitikern ohnehin nicht so groß, wie das Volk denkt – dies nur für den Fall, dass Sie sich mal mit einer Abgeordneten oder einem Abgeordneten zum Date treffen wollen. Aber was ist mit dem Fußvolk, Pardon, mit den begeisterten Anhängern der Parteien?
CDU/CSU-Wähler – konservativ oder was den nun eigentlich?
Bei der CDU (auch CSU) ist immer die Frage: Warum ist jemand in der Partei? Weil alle Gewerbetreibenden im Ort auch bei der CDU sind? Oder weil man eben „bürgerlich“ ist? Oder weil man in der SPD schon deshalb keine Heimat fand, weil man nie einen Sozialdemokraten gekannt hat? Aus einem ähnlichen Grund wählt man vielleicht auch nicht liberal: Weil es im Heimatland keine Liberalen braucht – schließlich ist man als Bayer ja sowieso liberaler als diese Saupreußen, die immer alles auseinanderfieseln wollen, nicht wahr? Wenn nun noch nicht alles klar ist, dann könnte es sein, dass man einen wirklich konservativen Menschen trifft, einen sogenannten „Wertkonservativen“. Mit solchen Leuten muss man sich einfach unterhalten, weil sie so selten wie Eisvögel sind. Was ist denn nun eigentlich typisch für den Christdemokraten? Nun – kaum etwas. Die Christdemokraten sind in Deutschland so eine Art „Schmelztopf“, in dem viele Strömungen zusammenlaufen, die selbst in der CDU nicht gerade für Gleichklang sorgen. Volkspartei eben – ein bisschen weich gespülte Sozialdemokratie, ein bisschen katholisches Barock im Hirn, ein wenig romantisch verklärtes Bürgertum. Schwierig sind immer nur die hart gesottenen Extermchristen, die dauernd mit dem Evangelium unter dem Arm herumlaufen und die wenigen konservativen Betonköpfe, die glauben, Eliten zu sein – oder wie man so sagt: Die glauben, der Käse zu sein, nur weil sie stinken.
Sollten Sie einen Christdemokraten als Partner wählen?
Ja, sollen Sie nun einen Christdemokraten (oder eine Christdemokratin) als Partner(in) wählen? Warum denn nicht? Sehen Sie aber genau nach, ob Ihr Partner christlicher Betonkopf oder wertkonservativ ist, Radikalchrist oder gütiger Mitmensch, Geldhai oder kluger Kaufmann. Besteht sein „konservativ sein“ darin, Vorräte an „Kohle“ zu sammeln und zu bewahren, seien es geistige, emotionale oder monetäre, so wählen sie ihn, bringt er hingegen den geistigen Müll des 19. Und 20. Jahrhunderts in seinem Köfferchen mit, so erklären Sie im höflich, dass Sie das Feuer tradieren wollen und nicht die Asche. Koalitionen sind sinnvoll, weil der Konservative auch mal lernen muss, nach vorne zu gucken. Da macht sich vor allem Schwarz-Gelb ganz nett. Schwarz-Grün ist möglich, wenn beide eher die Familie als die Wirtschaft im Auge haben, und Schwarz-Rot – nun ja, das ist eben ein Kompromiss, für den man sehr viel Toleranz braucht.
Hier der Beitrag zur SPD.