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Partnerwahl: Früher war alles anders – wie war es denn?

Partnerwahl anno 1890: Hauptsache unter der Haube.
Die Väter versuchen verzweifelt, ihre Töchter zu verhökern: Niemand nimmt eine Frau ohne ausreichende Mitgift. Damit klar wird, was mit einer „ausreichenden Mitgift“ gemeint war, sollte ich vielleicht dies ergänzen: eine vollständige Versorgung der Ehefrau bis ans Lebensende. Die meisten Väter waren froh, ihre Töchter auf diese Weise „irgendwie“ an den Mann zu bringen. „Töchterempörungen“ kamen selten vor, weil eine ledige Frau noch weniger Freiheiten hatte als eine verheiratete. Teilweise wurde im Ehevertrag festgelegt, welcher Anteil der Mitgift der Frau zur freien Verfügung stand.

Partnerwahl anno 1930: Etwas mit auf den Weg geben
Nach dem Ersten Weltkrieg hatten so gut wie alle Deutschen durch Krieg und Inflation ihr Vermögen verloren. Nun war für die Eltern plötzlich wichtig, ob der Bräutigam die Tochter auch „ernähren konnte“. Männer mussten sich also um Frauen bemühen. Das war in dieser Zeit allerdings kaum ein Problem, da der Krieg die Anzahl der heiratsfähigen Männer erheblich reduziert hatte. Die Frau bekam weiterhin eine Aussteuer, jetzt aber aufgrund der Inflation zumeist in Naturalien. Das Ziel war aber weiterhin, dass der Ehemann möglichst niemals etwas anschaffen musste, was zum Bereich der Frau gehörte. Allerdings wurde sie nun völlig abhängig vom Ehemann, der ihr sogar das eigene Geld („Nadelgeld“) streitig machen konnte.

Partnerwahl um 1960: Wir schaffen es auch ohne Eltern
Auch nach dem Zweiten Weltkrieg hält sich ein Teil der bürgerlichen Gebräuche. Frauen haben zwar in der Theorie Zugang zu fast allen Berufen, nehmen diese Option aber kaum wahr. „Du heiratest ja doch einmal“ war die Kernaussage der Zeit. Vermögen oder Besitz hatten nun noch weniger Menschen das Wirtschaftswunder war nur für wenige da, und der „Wohlstand für alle“ ließ auf sich warten. Immer noch wurde der Tochter eine Aussteuer in Naturalien gewährt, zumeist in Wäsche und Haushaltsgegenstände. Nach und nach kam jedoch die Auffassung auf, dass die „Aussteuer der Frau nun die Berufstätigkeit in den ersten Ehejahren“ war. Nach und nach versuchten nun junge Paare, dem Willen der Eltern zu trotzen und sich mit dem Einkommen beider eine eigene Existenz aufzubauen.

Partnerwahl 2010: Partnerschaften für die Zukunft
Der Wunsch, durch eine Ehe „versorgt zu werden“ ist kaum noch vorhanden. Wichtiger ist, dass beide Partner in der Lage sind, in Notlagen füreinander einzuspringen, und die beste Voraussetzung dafür ist ein guter Beruf. Gelegentlich führt die wirtschaftliche Stärke und Unabhängigkeit der Frauen bereits zu einer Umkehrung der Partnerwahl: Frauen suchen sich ihre Partner aus einer großen Anzahl passender Männer. Das macht Frauen mächtiger als je zuvor und verärgert die Männer, die von ihnen „nicht abgeholt wurden“.

So, und nun sind Sie dran – wie beurteilen Sie die Jetztzeit?

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