Wahl und Singles: wie der Staat Ehepaare reich macht
Es ist gar kein Geheimnis: Gut verdienende Singles sind die Zahlmeister Nation, während Familien ihren Wohlstand zumindestens zum Teil den Geldern verdanken, die aus dem großen Topf sozialer Leistungen wieder an sie zurückfließen. Ich benutze für die Erhebung offizielle Zahlen aus Baden-Württemberg von 2007.
Ehepaare ohne Kinder: Geldgeschenke vom Staat
Verheiratete Paare ohne Kinder sind dank veralteter, aber strikt verteidigter Gesetze die klaren Gewinner der deutschen Familienpolitik. Am Beispiel Baden-Württembergs beträgt die sogenannte „relative Wohlstandsposition“ bei ihnen 110 Prozent. Diese Sonderposition verbessert sich sogar noch bei Paaren mit einem Kind (112 Prozent). Es kann also keine Rede von der „Armut der Familien“ sein.
Ehepaare mit Kindern sind ebenfalls Gewinner
Paare mit Kindern gewinnen ebenfalls, und zwar liegen sie innerhalb der Gesamtbevölkerung Baden-Württembergs bei 103 Prozent, während Paare mit nur einem Kind sogar einen höheren Wohlstand (112 Prozent) haben als kinderlose Paare (110 Prozent) und männliche Singles (101 Prozent).
Single-Frauen sind Verlierer – ob mit oder ohne Kinder
Alleinstehende sind generell nicht so sehr auf Rosen gebettet, wie es scheint. Vor allem die Frauen liegen mit einem relativen Wohlstand von 84 Prozent ganz erheblich unter sämtlichen „Vollfamilien“, gleich, wie hoch die Kinderzahl ist. Die vom bundesrepublikanischen System am schlechtesten gestellten Frauen sind die Alleinerziehenden mit zwei und mehr Kindern (77 Prozent beziehungsweise 62 Prozent).
Abhilfe ist nötig – doch bringen sie die Parteien?
Die von mir angeführten Beispiele aus Baden-Württemberg von 2007 belegen nachdrücklich, dass die Familien keinen Grund zur Klage haben – die Singles allerdings auch nicht. Der Grund für das schlechte Abschneiden der Single-Frauen liegt nicht in ihrem Status, sondern ind er nach wie vor vorhandene Resistenz, berufliche Karriere zu machen. Es wäre also ganz falsch, de Karrieren von Mädchen und Frauen zu beschneiden, sondern der deutsche Staat muss vor allem für geeignete Krippenplätze sorgen, damit Frauen früher ihre Kinder bekommen können – seien sie nun verheiratet oder nicht.
Ich denke hier gar nicht daran, eine Partei zu empfehlen: Alle Parteien legen den Schwerpunkt auf Familien und wollen dort ihre Wahlsegnungen verteilen. Offenbar glauben die Parteien noch immer, dass ein paar „Hagestolze und alte Jungfern“ nicht zählen.
Quelle: Statistik-Portal