Wenn schon nicht Popstar, dann wenigstens „Liebeshunger stillen“?
Es gibt immer noch eine Schublade unter dem bisherigen Niveau, vor allem beim Privatfernsehen, aber auch beim schweizerischen BLICK:
„Doch ProSieben hatte Mitleid mit der Nachwuchs-Sängerin und Mutter eines zweijährigen Sohnes: Wenns schon mit der Popstar-Karriere nicht klappt, dann soll die 24-Jährige wenigstens nicht mehr allein durchs Leben gehen.“
Die neue ProSieben-Kuppleshow (Zielgruppe: Teenager) wird vom BLICK als „liebeshungriges Damenkränzchen“ bezeichnet, wobei die Jüngste schon mit 18 ihren „Liebeshunger in der Single-WG“ stillen will.
Das Beispiel zeigt meiner Meinung nach, wie sich das Privatfernsehen ein unkritisches, einseitiges und auf Illusionen ausgerichtetes Publikum heranziehen will – eben jenes Publikum, das später auch „Bauer sucht Frau“ und „Gräfin gesucht“ ansieht. Vor nicht allzu langer Zeit konnte man sich ein Bild vom zu erwartenden „Qualitätsniveau“ bei der Show mit Giulia Siegel machen – und gegenwärtig erleiden wir die Dating-Show mit Désirée Nick, Maja Prinzessin von Hohenzollern und Sabrina Setlur. Mal sehen, welche sogenannten „Promis“ die Privatfernsehmacher noch ausgraben. Vielleicht solche wie in den USA?