Gleich wie ein Ei dem anderen? Der zweite Teil
Im ersten Teil dieses Artikels berichtete die Liebepur von den generellen Merkmalen der Online-Partnervermittler. Dort war von PASRHIP und ElitePartner die Rede. Doch (Zitat) „Die Überbetonung von Akademikern und Eliten, die bei den beiden zuvor genannten Unternehmen überall durchschimmert, regte zu Neugründungen an“.
be2 schafft den Anschluss mit internationalem Konzept
Vor allem der Wettbewerber be2 schaffte es, sich schnell auf Platz drei der Liste zu katapultieren. Der Start gelang vor allem durch ein eher auf die bürgerliche Mittelschicht ausgerichtete Werbung wie auch durch die (inzwischen aufgegebene) Zusammenarbeit mit Friendscout. Die Wissenschaftlichkeit wird auch bei be2 ausgesprochen betont – man glaubt dort, ein bei Weitem flexibleres Konzept zu haben als die Wettbewerber. Zudem ist man hier wirklich international orientiert – das könnte die Marktposition in Zukunft stärken.
Meetic schickt partner.de ins Rennen
Auch partner.de, ein Unternehmen der französischen Meetic-Gruppe, setzt eher auf einen etwas bunteren Markt: Denn ob es wirklich so interessant ist, einem „Akademiker“ zu begegnen, wird oft in Zweifel gezogen – nicht nur bei partner.de. Rein sozial betrachtet leben wir ja nicht in einer Klassengesellschaft, sondern in einer Erfolgsgesellschaft, und die heimlichen Favoriten sind nicht Taxi fahrende Soziologen, sondern gut verdienende, zuverlässige Selbstständige und Angestellte, deren Bildungshintergrund zweitrangig ist. Interessant ist auch, dass der psychologische Test bei partner.de eher als eine unterstützende Maßnahme bei der Partnersuche angesehen wird, nicht aber als dessen Grundlage.
Wer will noch an den Markt?
Man wird sehen, was eDarling in Zukunft auszeichnen wird – gegenwärtig ist es noch zu früh, darüber zu berichten. Auch eHarmony, ein völlig auf US-Verhältnisse ausgerichtetes Unternehmen, hatte schon einmal angekündigt, den europäischen Markt erobern zu wollen, bevor es sehr still um das Europageschäft wurde.
Gleich wie ein Ei dem anderen?
Gleichen sich die Unternehmen also wie ein Ei dem andren? Vordergründig sicherlich. Wissenschaftliche Tests haben alle, und alle behaupten, hier die Besten zu sein – das klingt auf Dauer etwas abgedroschen. Seriös wollen ebenfalls alle sein – das kann der Kunde aber nicht beurteilen, bevor er Mitglied wird, also stellt sich auch hier ein Ei neben das andere. Exklusivität mag noch punkten, doch geht der Glanz der Eliten und Akademiker nach und nach unter – es gibt inzwischen einfach zu viele von ihnen, sodass man sich eher an anderen Eigenschaften orientiert.
Die fehlenden markanten Unterschiede werden in der Branche durchaus erkannt – doch niemand will so recht daran gehen, neue Alleinstellungsmerkmale in die Werbung einzubringen. Marktführer PARSHIP kann dies nur recht sein: In einem Markt, in dem kaum Alleinstellungsmerkmale erkennbar sind, orientieren sich Kunden in der Regel am Marktführer.