Das Drittel weiterhin im Sommerloch
Das „Drittel“ ist aus dem Sommerloch nicht mehr herauszukriegen – da freut sich doch jeder Redakteur, wenn er etwas zum Schreiben hat – und dann bleibt eben auch nicht aus, dass dies immer wieder veröffentlicht wird: „Das Geschäft mit den einsamen Herzen bringt zwar viel Geld ein – wirkliche Partnerschaften werden aber nur in rund einem Drittel der Fälle vermittelt “.
Nun mag man darüber streiten, ob „ein Drittel“ viel ist oder wenig – und das wird dann ja auch überall heftig getan. Unsere Meinung, dies ich mit der Mehrheit der Branche deckt: Ein Drittel ist wirklich gut. Warum die Meldung so sensationell aufgenommen wird, begreift in der Branche niemand.
Eher kurios ist das schon das Wort „vermittelt“, denn wenngleich sich einige der Betreiber „Online-Partnervermittler“ nennen und wir das auch tun, „vermittelt“ wird bei Online-Partneragenturen niemand. Alle Anbieter offerieren dem Suchenden lediglich Partner, die einen hohen Grad an Übereinstimmung haben – sich an den Partner „vermitteln“ muss man schon selber.
Auch eine traditionelle Partnervermittlerin wird gefragt – klar, dass ihr die Internet-Partnerbörsen nicht behagen. Aber ob dieser Hieb gegen die Internet-Partnersuche weiterhilft, glauben wir auch nicht: „Wir sehen heute schon, dass Menschen, die sich viel im Netz aufhalten und seit Jahren dort auf Abenteuersuche sind, kaum noch zu einer Partnerschaft fähig sind“. Na fein: Die Liebepur ist gespannt darauf, was die Dame dann wohl morgen sieht. Aber auch sie wusste Wichtiges zu sagen – mehr im Artikel des Südkuriers.
Wollte man den Artikel beurteilen, so müsste man sagen: Brav gewollt, aber im Grunde kenntnislos geschrieben. Die Großen der Branche werden erwähnt, dürfen auch mal zu Wort kommen – aber am Ende ist der Leser so klug wie zuvor. Wer zutreffende Informationen sucht, sollte mal beim „Großen Singlebörsen-Vergleich“ vorbeisehen.
Zitate aus dem Südkurier