Wie man sich vor Trickverführern schützt

Das passiert leider immer wieder: Frauen gehen mit Männern ins Bett, obwohl sie es eigentlich gar nicht wollen, und behaupten hinterher, sie würden sich dafür hassen.

Nun, das Ganze funktioniert zumeist nach dem Motto: Dreiviertel legte er sie flach, ein Viertel sank sie hin – wobei man über die prozentuale Verteilung streiten kann. Jedenfalls ist dies sicher: Ohne eine gewisse Bereitschaft landet keine Frau im Lotterbett.

Der Schutz der Frauen vor Verführungen ist also der Schutz vor sich selbst, vor der eigenen, verborgenen Bereitschaft, sich für den Mann „hinzulegen“ – aus welchen Motiven auch immer.

Die Verführung selbst beruht zumeist auf derselben, abgedroschenen Masche: Interesse wecken, Vertrauen erzeugen, Flachlegen. Am Ende fühlt sich die Frau „irgendwie überrumpelt“ und der Mann feixt sich eines, weil er schon wieder so eine „dumme Henne“ flachgelegt hat.

Natürlich werden jetzt alle „Abschleppkünstler“ (PUA) wie sich in den USA nennen, sagen „aber bei mir ist das ganz anders“ – oder noch schlimmer: „Ich lehre da eine ganz andere Methode“. Tatsache ist: Es gibt Varianten, aber nur eine einzige Methode, die im Kern in einem Betrug besteht: mit psychologischen Tricks eine Vertrauensbasis herzustellen, die genau so lange halten muss, bis man die Frau wieder aus dem Bett hinauswirft. Dazu kommen ein paar Hilfsmittel, und eines davon ist mit Sicherheit Alkohol – namentlich Cocktails, deren Alkoholgehalt schwer abzuschätzen ist.

Das Problem der PUAs in Deutschland besteht darin, dass die US-amerikanischen Methoden, die jeder dieser angeblichen „Verführungskünste“ zugrunde liegen, auf Deutschlands Datingkultur nur bedingt zutrifft: Dort ist es normal, sich in Bars kennenzulernen – in Deutschland ist es eher ungewöhnlich. Das zweite Handicap trifft mittlerweile auf alle Industrienationen zu: Frauen mit billigen Tricks zu imponieren, wird immer schwerer, je selbstbewusster sie werden.

Wir können sich Frauen also vor Trickverführern schützen, auch bei Blind Dates?

Ganz einfach:

1. Klären sie vor jedem Ausgehen und vor jedem Date, wie weit ihre persönliche Bereitschaft geht, „schwach zu werden“ – und stellen Sie sich mit Körper, Seele und Hilfsmitteln darauf ein.
2. Wenn Sie auf keinen Fall Sex wollen, müssen Sie die Gesprächsführung in der Hand behalten beziehungsweise wiedergewinnen, um Ihre eigenen Ziele im Dialog zu vertreten. Trickverführer haben meist ein künstlich aufgebautes Selbstbewusstsein, kein natürliches. Zerstört man ihre Gesprächsführung, ist auch die angelernte Strategie im Eimer.
3. Mit ein paar Gläschen zuckersüßer, aber weitgehend unbekannter Cocktails kann man auch heute noch manche Frau betrunken machen. In der Regel lässt dabei der Widerstand gegen körperliche Übergriffe nach, die dann via Salamitaktik immer mehr ausgedehnt werden.
4. Neben dem Alkohol gehen auch manche Sätze „herunter wie Öl“. Man sagt nicht von ungefähr: „Er labert die Frauen ins Bett“.
5. In den meisten „harten“ Verführungen gibt es einen Punkt, an dem der Verführer glaubt, die Frau fest im Griff zu haben – und ab diesem Punkt lässt er sie nicht wieder los, sondern drängt sie immer mehr dazu, sich in ihr Schicksal zu fügen – ob es ihr nun sonderliche Freude bereitet oder nicht. Tipp: Vermeiden Sie diesen Punkt. Steigen sie beim ersten mulmigen Gefühl, das in Ihnen aufkommt, sofort aus. Am besten gleich beim ersten angeblich unbeabsichtigten körperlichen Übergriff.

Sollten Sie sich trotzdem gegen ihren eigentlichen Willen verführen lassen – viel Glück. Denken sie daran, dass Sie für die meisten dieser Männer nicht mehr als eine dumme Gans sind – und das ist noch ein sehr höflicher Ausdruck. Versuchen sie wenigstens, dabei nicht angesteckt oder geschwängert zu werden.