Wo Frauen sich ihre süßen Jungs besorgen
Die Focus-Autorin Louise Stein kennt nicht nur jemanden, der sich seine Freundinnen dort sucht, wo sie schön und teuer sind, sie versuchte sich auch selbst als „Sugar Baby“ und als „Sugar Mommy“ – mit zwei verschiedenen Profilen, die sie „halbwegs wahrheitsgemäß“ aus Versatzstücken ihres Lebens zusammenpuzzelte.
Bei der Anmeldung als „Sugar Baby“ konnte die Journalistin angeben, ob sie „Geschenke über 20.000 USD pro Monat“ erwarte (die Liebepur berichtete bereits darüber, dass man die Kosten für die „Bereitstellung seiner Gesellschaft“ im Voraus angeben kann) – hier war sie allerdings mit ihrem verjüngten Profil nicht sonderlich erfolgreich.
Als „Sugar Mommy“ hingegen bekam sie eine Flut von Zuschriften – und beendete das Experiment als „bekennender Feigling“ – sie traf niemanden. Wer einen wirklichen Erfahrungsbericht sucht, sollte besser auf die „Times Online“ zurückgreifen und den Artikel von Helen Croydon lesen.
Die Webseite „Seekingarrangements.com“ ist gegenwärtig trotz Krise sehr erfolgreich – obwohl sie von vornherein deutlich macht, dass auf ihr keine Lebenspartnerschaften gefunden werden können, sondern eben „Arrangements“.
Was Arrangements sind? Nun, diese Ansprache an die Sugar Babys sollte Ihnen weiterhelfen: „Attraktiv, ehrgeizig und jung. Sugar Babys sind Studenten, aufstrebende Schauspieler(innen) oder jemand, der gerade seine Karriere beginnt. Suchen sie einen generösen Gönner, um Sie zu verwöhnen oder einen Mentor, der für Sie sorgt – oder Ihnen finanziell unter die Arme greift?“
Nun, die Welt dreht sich zwar, doch und in den Beziehungen bleibt eben manches so, wie es immer war – oder doch nicht ganz so. Denn die Zeit, in der „Industriekapitäne“ hohlköpfige Blondinen dafür bezahlen, die Beine zu spreizen, ist nach Ansicht des Gründers von Seeking Arrangements vorbei. Jetzt kaufen sich smarte Männer offenbar teure, kluge Geliebte, behandeln sie wie „echte“ Freundinnen und sind sehr zufrieden damit. Allerdings hat sich noch etwas gewandelt: Neben den Männern suchen auch die Frauen nach bezahlten Lovern – und die sind froh, wenn sie von einer Frau gewählt werden und nicht von einem Mann, sofern sie Wechselstrom ebenso ertragen wie Gleichstrom.
Übrigens kannte ich den Spruch von Carry Grant noch nicht: „Ich bezahle sie gar nicht für Sex. Ich bezahle sie, damit sie nachher wieder nach Hause gehen.“ Derselbe Spruch wurde offenbar kürzlich auch von Charlie Sheen verwendet. Na, was meinen Sie?
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