Tacheles: Liebe auf den ersten Blick – kann, muss aber nicht
Die Liebe auf den ersten Blick ist der Stoff, aus dem die Bücher sind. Ist Ihnen eigentlich schon mal aufgefallen, wie sehr die Menschen nach langjähriger Ehe dazu neigen, Ihnen zu erzählen: Ach, es war Liebe auf den ersten Blick?
Da frage ich doch mal: Welcher Blick war denn der „erste Blick“? Als die neue Sekretärin vorgestellt wurde? Auf dem Betriebsfest, als man zum ersten Mal miteinander sprach? Beim ersten Date? Schon bei der Vorspeise, beim Dessert oder während der ersten Liebesnacht?
Ich sage ihnen mal etwas aus der Weisheit der späten Jahre: Im Laufe der Zeit rückt der „erste Blick“ immer weiter in die ersten Wochen des Begehrens. Na, und Liebe? Liebe wurde zumeist erst später daraus.
Wenn Wissenschaftler besonders gut lügen wollen, dann behaupten Sie, der „erste Blick“ sei ein natürliches Phänomen und eine Folge des „ersten Eindrucks“. Einmal gut umrühren und etwas Pfeffer dazu ergibt dann die Romantiksuppe, die dann heißt: „die meisten festen Paare wussten schon auf den ersten Blick, dass sie einmal heiraten würden“.
Das hat natürlich mit dem ersten Eindruck gar nichts zu tun. Was die Liebe auf den ersten Blick betrifft, so denken Sie mal bitte an alle jene, in die Sie sich auf den „ersten Blick“ verknallt haben, die sich dann aber nach dem dritten Treffen als Nieten erwiesen. Sollte es Sie da wundern, wenn ihr heutiger Lebenspartner auch „Liebe auf den ersten Blick“ war?
Tja, soweit Tacheles – und was meinen Sie zur Liebe auf den ersten Blick?
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2 Antworten auf Tacheles: Liebe auf den ersten Blick – kann, muss aber nicht