Dating und Zahlen: Seid umschlungen, Millionen
Man muss kein Mathematikprofessor sein, um festzustellen, dass sich die Zahl der angeblichen „Mitglieder“ von Singlebörsen in einer Weise erhöht hat, die nun bereits an der Wohnbevölkerung der Republik kratzt: 54.4 Millionen Deutsche sollen angeblich online Daten.
Da stimmt doch etwas nicht? Richtig – die Betreiber zählen ihre Mitglieder in der Regel einfach hoch – und die echten Kunden, de wirklich nach Partner suchen, verschwinden irgendwo in diesem Zahlengemauschel. Aktuell suchen immer ungefähr sieben Millionen Deutsche mehr oder weniger dauerhafte Kontakte, während weitere drei Millionen auf den schnellen Sex aus sind: Sie suchen „Casual Dating“ bei Seitensprungagenturen und ähnlich gelagerten Betreibern.
Sollte man da nicht mal die Datenbanken aufräumen, wie der „Große Single-Börsen-Vergleich“ in seiner Marktstudie 2008-2009 schreibt? Ich bezweifele ein bisschen, dass die 54 Millionen tatsächlich noch in diesen Datenbanken sind – vermutlich hat man bei einigen Betreibern einfach die Neuanmeldungen hochgezählt, was noch höhere Zahlen ergibt.
Schön ist das nicht – und ehrlich auch nicht. Kunden wollen verlässliche Maßstäbe, und dazu gehören nicht die Mitglieder, die sich kurz nach der Jahrtausendwende angemeldet hatten, nicht die Ex-und-Hopp-Mitglieder und auch nicht diejenigen, die inzwischen Partner gefunden haben.
Übrigens macht sich derzeit auch gerade das eHarmony-Blog Gedanken über die kaninchenhafte Mitgliedervermehrung.