Tachles: Schnäppchenjäger verpisst euch
Schnäppchenjäger verpisst euch, keiner vermisst euch – jedenfalls die meisten Partnersuchenden nicht. Frauen können sich gut und gerne die Currywurst-Casanovas schenken, und Männer sollten sich nicht den Hyänen als Fraß anbieten, die das Internet nach billigen männlichen Restbeständen absuchen.
Die Unsitte, mit hingeschmierten Profilen und Mülltonnen-Fotos „gratis“ nach Frauenschnäppchen zu suchen, nervt wirklich, denn die Männer, die dahinterstehen, zeigen allein dadurch, wie wenig sie sich wirklich als Partner eignen.
Damit ich nicht falsch verstanden werde: „Gratis“ oder „kostenlos“ ist bei vielen Singlebörsen und Online-Partnervermittlern ein Einstieg – das muss auch so sein, sonst könnte man die Bezahlbörsen und Vermittler niemals selbst testen. Ja, und es gibt vereinzelt Börsen, die Frauen kostenlos aufnehmen, um einen günstigen Frauenanteil zu halten – auch das ist legitim.
Aber was soll ich von den männlichen Rülpsgesichtern oder gesichtslosen Freaks halten, die sich überall herumtreiben? Von Männern, die kostenlose Mitgliedschaften nutzen, um das Dynamitfischen nach weiblichen Körpern zu beginnen? Oder von Frauen, die sich in Putzfrauenklamotten präsentieren? Ja, was soll ich überhaupt von einem Menschen halten, der nicht einmal bereit ist, 50 Euro pro Monat in die Partnersuche zu investieren? Für einen schwäbischen „Entenklemmer“ oder deutschen Geizkragen?
Klar – das Geld, das eine Frau möglicherweise spart, kann sie in schicke Blusen, eine neue Frisur oder die Kunst einer Kosmetikerin investieren. Das würde sich vielleicht gerade noch lohnen – und vielleicht bleiben dann auch noch ein paar Euro für den Fotografen über, statt wieder geizig zu sein und ein Bikinibild mit Sonnenbrille vom letzten Urlaub zu veröffentlichen – mit kunstvoll abgeschnittenem Lover vom letzten Jahr.