Die Liebe
Machen wir uns nichts vor: Mit „der Liebe“ an sich ist kein müder Euro mehr zu machen. Da geht es mir nicht anders als dem legendären Stendhal aka Henri Beyle, der von seinem 1822 erschienenen Buch „Über die Liebe“ in zehn Jahren ganze 17 Exemplare verkaufte. Es gilt inzwischen als das einzige ernst zu nehmende Werk jener Zeit, weil es eben nicht nur die Zeit schilderte, in der es geschrieben wurde, sondern so universell war, dass es seine eigenen Zeitgenossen einfach nicht verstanden.
Die Liebe, die Liebe und nichts als die Liebe … so lautet ja einst das Motto dieses Blogs. Ernsthafte Gedanken über die Liebe kommen – heute wie damals – nicht gut an. Wenn wir über Liebe diskutieren, werden wir sogleich von einer deutschen Unsitte befallen, der Haarspalterei. Wer auch nur wagt, ein bisschen zu definieren, was Liebe ist, der wird sofort verbessert: „Liebe deinen Nächsten wie dich Selbst“ stünde so gar nicht in der Bibel, wird Ariadne von Schirach belehrt, obwohl sie den Satz nur symbolisch nutzt, „ein liebevolles Verhältnis zu sich selbst ist die Grundlage für Glück.“
Besserwisserei, Beckmesserei, Wissenschaftsbevormundung, religiöse Einmischung – das ist es, was der Liebe schadet. Gehen Sie mit mir im nächsten Monat noch einmal durch die wundersame Welt der Liebe – mit Stendhal und ohne. Auf ihn gestoßen bin ich auf ihn übrigens bei meinen Recherchen über die Schönheit – auch dies Thema bleibt Ihnen in der Liebepur erhalten.