Sex und Krise
Wer gegenwärtig bei Google nach Sex und Krise sucht, der findet sage und schreibe 2.660.000 Einträge. Nun gut, die meisten deuten mehr oder weniger direkt auf das hin, was die Menschen am meisten interessiert: die Sexkrisen der anderen. Das geht immer nach dem gleichen Schema ab: Er will, sie nicht – sie will, er nicht, beide wollen zwar, haben aber Hemmungen, oder beide wollten es eigentlich zwar nicht, taten es aber trotzdem.
Ganz anders verhält es sich mit dem Sex in der Krise – da bricht ja angeblich gerade der Boom über uns herein: immer mehr Gleitmittel, immer mehr Sexspielzeuge, immer mehr Menschen in Flirtbörsen, Schnellsexagenturen oder Singlebörsen. Sigrid Neudecker rupft die einander widersprechenden Meldungen auseinander und findet Merkwürdigkeiten in der WELT – was mich nicht wundert.
Wie wäre es wenn die Damen Lebensberaterinnen, die ja oft sehr reißerisch daherkommen, nun Seminare anbieten würden: „Die Krise mit Sex bewältigen“? Mich würde es nicht wundern. Viellicht könnten einschlägige Boulevard-Blätter dann auch noch die „10 besten Tipps, wie man die Krise mit Sex bewältigt“ veröffentlichen?
Sie wissen ja: Soweit Sex und Springer-Blätter betroffen sind, wundert mich inzwischen gar nichts mehr.