In welchem Alter war die Frau 1914 am Schönsten?
Stellen Sie sich vor, es wäre 1914, und in Paris würden Künstler über die Schönheit der Frau diskutieren. Die Kontroverse von damals sagt nicht nur viel über die Zeit aus, sondern auch über unterschiedliche Sichtweisen der Schönheit an sich.
So meinte einer der Disputanten, in der „strahlende Jugend“ zwischen 18 und 25 seine Frauen am Schönsten, während er anderseits zugab, persönlich von den 25- bis 35-jährigen Frauen fasziniert zu sein. Ein anderer ging im Alter noch weiter herunter: Er wollte nur die Mädchen zwischen 16 und 20 als schön gelten lassen und lobte ihre „jugendliche Einfalt“.
Nehmen wir eine dritte Meinung hinzu, so erhalten wir eine Facette der Schönheit: Ab 25 und bis 50 sein die Frauen schön, aber nur dann, wenn sie „die Kunst gelernt hätten, mit Hilfe von Modistinnen und Friseusen das Schönste aus sich herauszuholen“.
Abgesehen von ein paar Korrekturen im Alter nach oben entspricht diese Meinung von etwa 1914 durchaus dem, was auch heute propagiert wird: Unter 25 sind Frauen besonders schön, bis 35 besonders begehrt, und bis 45 vor allem als ältere Geliebte gefragt. Vom Traum, von 18 bis 48 schön zu sein, leben vor allem die Frauenzeitschriften – und in vielen Ländern ist neben der Friseurin und einer guten Modistin auch noch die Kosmetikerin unentbehrlich geworden, um die Schönheit täglich frisch zu präsentieren. Übrigens können Frauen auch noch in höherem Alter sehr begehrenswert sein – die Frauenzeitschriften haben die Cougars aber noch nicht entdeckt.