Diskussion der Partnerübereinstimmung im Deutschlandfunk
Deutschlandfunk-Autor Michael Gessat hat sich einmal die Matching-Systeme der großen Online-Partnervermittler angesehen und sehr ausführlich darüber geschrieben. Besonders interessant ist die Analyse der wissenschaftlich-mathematischen Grundlagen, aus denen ich dies Stellungnahme von PARSHIP.de zitieren möchte:
„Wenn es um die theoretische Basis geht, unseres Modells, sag ich immer, dass wir ein eklektisches Modell haben, das heißt, es gibt nicht die große Partner-Theorie, die dahinter steht, sondern es gibt sehr viele verschiedene Einzelmodelle, Einzeltheorien und auch empirische Arbeiten, die da einfließen“.
(Originaltext von Sandra Spreemann, PARSHIP).
Dies ist sehr beruhigend, denn unter den vielen Partnerübereinstimmungstests, die am Markt kursieren, gibt es auch solche Modelle, die auf einseitigen wissenschaftlichen Betrachtungen beruhen oder die auf zu stark vereinfachten Partnermodellen basieren.
Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass soziale Komponenten eher immer „gleich“ sein sollten, während viele andere Eigenschaften durchaus unterschiedlich sein können: Hauptsache, sie ergänzen einander in der Partnerschaft und produzieren so partnerschaftliche Synergien.
Zurückhaltende Wissenschaftler, die sich nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen, wissen ohnehin, dass die Matchingsysteme zwar Kontakte schaffen, aber keine Garantie dafür sind, dass Menschen wirklich zusammenfinden – so sagte Anne Kalisch von Elite-Partner, der Nummer zwei auf dem deutschen Online-Vermittlermarkt: „Alles, was vorher stattfindet in der virtuellen Welt, der Profilabgleich oder auch der Kontakt per Email, das ist ja letztendlich der erste Schritt, aber nicht der Entscheidende.“
Im Grunde wissen dies natürlich alle – lassen wir das letzte Wort also einem hier bereits bekannten Wissenschaftler, dessen Objektivität wir nicht in Zweifel ziehen, nämlich Jens Asendorpf, der dem DLF sagte: „Es bleibt ein großer Erklärungsrest für die Wissenschaftler … wir kratzen immer nur so ein bisschen an der Oberfläche hier“.
Tatsächlich wurde ein wesentlicher Effekt dennoch vergessen – und er ist völlig unwissenschaftlich. Durch einen Partnerübereinstimmungstest wird nämlich immer auch eine Empfehlung ausgegeben, die dem Interessenten deutlich macht, dass genau dieser Mensch zu ihm passen könnte. Tatsächlich wünschen sich viele Menschen solche Empfehlungen – und kommen dann tatsächlich zusammen.
Worüber niemand gerne redet: Wissenschaftler haben auch bereits Tests mit Zufallsgeneratoren durchgeführt – und auch hier zeigte sich, dass viele Menschen den „Empfehlungen“ durchaus Glauben schenkten.
Quelle der Zitate: DRADIO