Jumpingdinner für Singles
Nicht einmal ich wusste, was ein Jumpingdinner ist. Gerade gerückt bedeutet der Begriff: Man nimmt drei Gänge eines Essens bei verschiedenen Gastgebern ein, was durchaus Autofahrten zwischen den Adressen bedeutet, und hofft, sich dabei kennenzulernen. Schräg gerückt könnte man es auch so ausdrücken: Man mutet sich zu, an drei Orten Parken zu müssen, ein Essen zu verquasen, das einem möglicherweise nicht mal schmeckt, dabei noch eine frohe Mine aufzusetzen, zwischendurch Auto zu fahren – und, bald hätte ich es vergessen: auch noch zu Flirten.
Das Dinner ist der wenigen Überlebenden der Event-Dating-Szenerie, die mit immer neuen Ideen dafür sorgt, dass Singles in Bewegung bleiben. Betrachtet man die Sache als Ereignis, um die Freizeit als Single „irgendwie“ zu verbringen, hat die Sache Sinn – ansonsten ist sie eher stressig und frustig, wie jetzt meine Kollegin Daniela Jaschob herausfand. Sie schreibt über die Stimmung bei der Abschlussparty: „Die Theke ist von den Hängeleuchten schwach beleuchtet. Das passt zur gedämpften Stimmung.“
Unsere Meinung: Partnersuche und „Events“ sollte man hübsch trennen. Theoretisch können Sie bei jeder Veranstaltung (also auch auf Kochveranstaltungen) Menschen kennenlernen, ebenso wie auf den strapazierten Volkshochschulkursen und Vernissagen. Dann aber bitte nicht die Partnersuche als Hauptziel definieren, sondern als Nebenziel.