Wann kommt das „Aus“ für freie Dating-Seiten?
Eigentlich können nur noch etwas „unterbelichtete“ Jugendliche glauben, dass Dating-Seiten wirklich kostenlos sind. Denn was „kostenlos“ für den Kunden ist, kostet den Betreiber selbstverständlich Geld – und zwar einen schönen Batzen Geld. Der aber muss irgendwo herkommen – und bisher kam er von Werbekunden: Neben den webüblichen Maßnahmen gehören dazu vor allem Verweise auf Artikel, die der Single angeblich unbedingt braucht, beispielsweise Gadgets, oder es wurde mit „Erfolgsmethoden“ geworben, um „Frauen herumzukriegen“ oder aber man verwies gleich auf bezahlte Singlebörsen – eine relativ sichere Einnahmequelle. Das nennt man gezielte Werbemaßnahmen.
In der letzten Zeit aber werden Sie immer wieder auf Seiten gestoßen sein, die völlig unqualifizierte Anzeigen beinhalten. Dabei geht es nicht selten um den Verkauf von Dienstleistungen ohne wirklichen Gegenwert, bei denen die Gewinnspannen ungeheuer groß sind – daher kommen dann die enormen Provisionen. Selbst wer seinen Browser so einstellt, dass dieser Unfug unterdrückt wird, sieht neuerdings immer häufiger riesige Plakate über den Bildschirm wandern, die fragwürdige Dienstleistungen, Gewinne oder Produkte anpreisen: ungezielte Werbung.
Sehr provokativ fragte der bekannte Dating-Kolumnist David Evans:
„Was werden sie uns als Nächstes bieten? Riesige Anzeigen für Viagra und SinglesNet? Oder die alte Idee der 1999-er Jahre, alles in Webringe einzubinden? Eine Dating Seite würde dann zur nächsten führen. Als Alleinlebender lockt mich diese Idee nicht sehr“.
Die Frage bleibt – und berechtigt ist sie auch: Wann werden bei den kostenlosen Webseiten die Lichter ausgehen? Und welche Kooperationen lohnen sich wirklich? Ja letztlich: Warum muss es überhaupt „freie“ Dating-Seiten geben? Haben Sie eine Antwort?