Machen sie Mutter Natur zu Ihrer Verbündeten
Jetzt, in der beginnenden Frühlingszeit, wird sich manche Frau und mancher Mann wieder verlieben, neu verlieben, oder sich bis über beide Ohren verlieben – und nach einiger Zeit wird dann die Frage sein: „Ja, war es denn wirklich Liebe?“
Nicht unterscheiden zu können zwischen wilder Leidenschaft, sinnlicher Verzückung, dauerhafter Zuneigung und inniger Liebe ist ein bewährter Trick von Mutter Natur, uns Menschen über die ersten Hürden zu leiten – denn sich zu verlieben bedeutet erhebliche Einschnitte in unser Leben. Die Natur ist da gar nicht kleinlich in der Wahl ihrer Mittel: Sie produziert jede Menge körpereigener Drogen, um den Verstand vorübergehend auszuschalten und uns in wilden Szenarien der totalen Verzückung gefangen zu halten.
Kaum jemand will sich eingestehen, dass Mutter Natur so heftig wirkt – schließlich will man doch nicht zugeben, dass man so abhängig wird von dieser Urkraft, nicht wahr?
Also konstruiert man sich ein Weltbild, indem man die Liebe beherrscht – sagt „pah Du kriegst mich nicht“ zu Mutter Natur und stellt die eigene Fassade in die Landschaft: „Hey, ich bin stark – ich tue nur das, was ich will“.
Ich kann Ihnen etwas verraten: Da lacht Mutter Natur und erhöht die Dosis noch mal ein bisschen, wenn sich die Gelegenheit ergibt.
Zu diesem Sonntag im beginnenden Frühling kann ich Ihnen nur dies raten. Machen Sie die Natur zu Ihrer Mitspielerin – nicht zu ihrer Gegnerin. Nehmen sie alle, was sie gerade noch vertreten können – und schenken Sie, was Sie glauben, verschenken zu dürfen. Es lohnt sich, denn wenn dann Mutter Natur von ihnen Besitz ergreift, dann sagen Sie wenigstens: „Okay, du willst es – aber lass mich wenigstens führen“. Ich garantiere Ihnen, dass Sie es so etwas leichter in der Liebe haben.