Frauentag: Tatsachen über das Frauenbild
Nichts hat sich in den letzten Jahrzenten so schnell gewandelt wie das Bild, das die Gesellschaft in Deutschland (namentlich im Westen) von Frauen hatten. Es war eine Art Kulturrevolution – aber bis heute wurde sie kaum jemals ausreichend gewürdigt. Dies sei vorausgeschickt: Auch dieser Artikel wird es nicht können.
Frauen Anfang der 1960er Jahre – das bedeutete: Frauen spielten auf „brav“. Die Hausfrau tat, was ihr Mann sagte, junge Mädchen lernten pro forma einen Beruf, und sexuell lief offiziell nichts mit jungen Mädchen als bisschen anfassen, „Petting“ genannt. Knapp zwanzig Jahre später spielte man auf „rebellisch“: Da wurden die großen Reden geschwungen, Alice Schwarzer war in aller Munde, BHs wurden verbrannt, und die Gleichberechtigung wurde vor allem in der Ehe vehement eingefordert – Tausende unnötiger Scheidungen waren die Folge.
Weitere knapp zwanzig Jahre später hat sich der reale Wandel vollzogen. Die Mütter der Revolution, zur Blüte der Emanzipationsbewegung vielleicht 25 Jahre alt waren und Studentin, wurden gefragte Fachfrauen und stiegen trotz mancher Hindernisse in exponierte Positionen auf. Aber erst, als ihre Töchter das Ruder übernahmen, änderet sich auch der konkrete Lebensstil: Der wirtschaftliche und persönliche Erfolg prägte diese Frauen mehr als Ideologie und Windmühlenkämpfe: Wer etwas wird, der kann auch besser über sein Leben bestimmen. So einfach ist das.
Heute können Frauen werden, was sie wollen, handeln, wie sie wollen und den Männern Wege weisen – fast überall. Zwar sitzen Frauen noch nicht überall in Führungspositionen, doch auch das wird sich noch ändern. Erotisch haben sie inzwischen das Zepter ohnehin in der Hand: Männer werden nur noch ins Leben eingebaut, wenn sie nützen. Die Zeit, in der Männer darauf hoffen konnten, dass schon noch irgendwie eine Frau für sie abfällt, weil alleinstehende Frauen einen schlechten Ruf bekommen, ist endgültig vorbei.
Wir Männer müssen es als Tatsache hinnehmen – wir haben keine anderen Möglichkeiten.