Dauerthema „Sex oder Nie“
Das Thema, ob man beim ersten Date ins Bett gehen soll, stirbt nicht aus. Heute strapaziert es die deutsche T-Online, die Anette Riesterpatt zu Wort kommen lässt – und dies soll dann darstellen, was zwischen ihren Protagonisten vorgeht:
Stella (35) fand Klaus (38) bei der ersten Begegnung sehr anziehend: „Es knisterte wie wild zwischen uns. Also habe ich mich getraut, bis zum Letzten zu gehen.“
Fragt sich natürlich, wie es ist wenn es „wie wild knistert“ – denn die Worte höre ich wohl, doch fühle ich mich bei dieser Wortwahl immer wieder in die Teenagerzeit zurückversetzt, in der man nicht weiß, was man eigentlich tun sollte und was nicht.
Ein bisschen merkwürdig finde ich ja auch dies: „Allerdings sollten Sie immer daran denken: Wenn Sie bereits beim ersten Date alles geben, wird es vielleicht schwer, dieses Level zu halten.“ Man muss sich einmal vergegenwärtigen, dass „dieses Level“ beim zweiten gegenüber dem dritten Date natürlich genau so schwer „zu halten“ ist. Die Wahrheit liegt, so meine ich jedenfalls, woanders: in der gesamten Persönlichkeit. Wer nur Sex zu verschenken hat, kann dies beim ersten, zweiten oder dritten Mal tun – und wird dann dennoch verlassen. Dafür habe ich eine Art Kronzeugin: „Man hat, wenn man ein gutes Gericht gegessen hat, nicht Lust, es nochmals zu wählen.“ Mit anderen Worten: Selbst guter Sex macht oft keinen nachhaltigen Eindruck, eine hervorragende Persönlichkeit aber schon.
(Baronin Nadine de Rothschild zur Frage: Soll man sofort mit einem Mann ins Bett?).
P.S.: Bevor Sie denken, dass ich Fremdwörter nicht richtig gebrauche: „Level“ geht mit „das“ und „der“ – also, dann halten Sie mal schön ihren Qualitätsstandard beim Sex.