Diese Woche (9) in Dating – Karneval vorbei – Traumfrauen nicht
Gottseidank ist der Karneval vorbei – und am Aschermittwoch konnten sich die Sünder in fremden Betten entscheiden., ob sie mehrere der sieben Todsünden in männlicher oder weiblicher Reihenfolge begangen hatten – das ist keinesfalls ein Witz, sondern entspringt einer Verlautbarung aus dem Vatikan: Frauen sündigen anders als Männer. Weil es hier gerade passt: Religion geht seltsame Wege. In Israel kann man religiös verheiratet sein, wenn man gar nicht verheiratet ist, und von dieser Ehe, die gar keine war, auch religiös wieder geschieden werden – was mich nichts angeht, weil die Leute dort ihre Religion ausüben können, wie es ihnen beliebt. Gestutzt habe ich dann aber doch, dass dies als „geschieden“ bei den weltlichen Behörden gezählt wird – kam mir sehr orientalisch vor.
Die Umfrage der Woche: Traumfrauen. Laut einer Umfrage, die Elite-Partner in Auftrag gegeben hatte, wollen die deutschen Männer überwiegend lebende Barbies. Ob sie diese wirklich wollen, muss nicht nur bezweifelt werden – allein das Wort „Traumfrau“ spottet jeder Beschreibung – es gehört in den Teenager-, Boulevard- und Schlagerbereich. Die zweite Umfrage der Woche betraf dann das Kommunikationsverhalten der Deutschen, in Auftrag gegeben von BILD der Frau bei Allensbach und siehe – wir sprechen nicht über Sex, wir Deutschen. Warum sollten wir eigentlich? Frauen sprechen sowieso nicht soviel über Sex, sondern tun „es“ einfach – und sie werden durchaus von Sexwerbung angeregt – solange Spuren einer Beziehung in ihr erkennbar sind. Das wäre uns ohne Wissenschaft natürlich entgangen. Das dumme Geschwätz über Östradiol auch.
Überhaupt: Über Gesichter kann man Handtücher legen – oder blickdichte Masken anziehen, wenn man sich kennenlernt. Das ist der neueste Werbegag im Speed-Blind-Dating von zwei Männern aus Berlin, die eine Mission darin sehen, sich mit Masken kennenzulernen. Ich bin gespannt, wann Nacktdates angeboten werden: Hat noch niemand eine Mission in dieser Richtung?
Bleibt mir zu berichten, dass sich die NYT blamiert hat. Sie hatte eine Geschichte über Bankerfrauen und Bankerliebchen geschrieben, die angeblich eine „Selbsthilfegruppe“ gegründet hatten – wegen der Finanzkrise und den ausbleibenden Geldflüssen. Jetzt musste die NYT zugeben, dass sie auf die Damen hereingefallen war: alles ein Witz. Übrigens haben auch zahlreiche deutsche Zeitungen den Mist nachgedruckt., unter ihnen namhafte Wirtschaftszeitungen.