Östradiol, Seitensprünge und kein Ende
Das dümmliche Palaver über den Seitensprung, das gegenwärtig weite Teile der Presse durchzieht, hat kein Ende. Nachdem nun fast alle Redaktionen das Thema kreuz und quer gekaut haben, ist diesmal die Berliner Morgenpost dran, das Thema nochmals in die Breite zu ziehen.
Ja, und weil kaum jemand weiß, was Östradiol ist, heißt es dann mal gleich: „Östrogen verleitet zum Seitensprung“. Das klingt so richtig herrlich populär, weil „Seitensprung“ drin ist und auch der Erinnerungswert ist hoch: Ja wirklich, die Estrogene hießen früher Östrogene, und umgangssprachlich heißen sie immer noch so. Weil Östradiol auch Estradiol heißt, kamen schon ganz andere Pressorgane ins Schwitzen.
So und nun mal der Originaltext laut Morgenpost:
„Diese Frauen hatten häufiger lange Beziehungen als Frauen mit niedrigen Werten des Sexualhormons. Auch hatten sie öfter Sexualpartner außerhalb ihrer festen Beziehung.“
Na, liebe Morgenpost – hätte doch wirklich schlechte Schlagzeilen gegeben, wenn man gesagt hätte: „Ein Östrogen fördert Langzeitbeziehungen“, oder?