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Zehn Dating-Regeln von der TIMES

Dating-Regeln wachsen wie Unkraut – und jede Zeitung, die auf sich hält, veröffentlicht ihre Version. Diesmal ist es die ehrwürdige TIMES. Doch kann sie es besser als die anderen Zeitungen? Lesen Sie bitte, was der Liebepur-Herausgeber darüber denkt.

1. Vergeuden sie nicht ihre Zeit
Womit Sie nicht Ihre wertvolle Zeit vergeuden sollten? Mit verheirateten Männern. Die Autorin beruft sich blauäugig auf “den US Nachrichtenkanal MSNBC. Demnach sei „ein Drittel der Menschen, die Online Dating“ benutzen, verheiratet. Mein Kommentar: Wer solche windigen Zahlen benutzt, sollte aufhören, Ratschläge zu erteilen. Ich muss dazu anmerken, dass der Artikel der TIMES unter der Rubrik „Frauen“ erschien – es müssen also verheiratete Männer gemeint gewesen sein.

2. Telefonieren Sie vor Ihrem Date
Das ist wirklich sinnvoll – der Tonfall und Nuancen im Gespräch, so die Autorin, können wertvolle Hinweise auf die Persönlichkeit geben.

3. Entscheiden Sie aufgrund des Telefonats
Ich weiß zwar nicht, warum dies ein zusätzlicher Punkt bei Ms. Suzi Goddard war, aber er ist richtig: Treffen Sie nur jemanden, von dem Sie überzeugt sind. (Wen eigentlich sonst?)

4. Bei Sympathie sofort verabreden
Der Rat, den die Autorin gibt, ist psychologisch: Verderben Sie sich ihr Bild nicht durch Illusionen, sondern treffen Sie ihren Partner im realen Leben. Man könnte auch sagen: Treffen sie ihn, bevor ihn jemand wegschnappt. Zustimmung von hier.

5. Der Spagat zwischen Hoffnung und Vorsicht
Die übliche Regel: In der Öffentlichkeit treffen, jemandem sagen, wo man ist, Handy immer dabei und – nach Hause bringen ist verboten. Wenn es immer durchführbar wäre – es wäre schön. Dies ist die typische Auffassung von Leuten, die nur das typische Großstadtleben kennen – auch in Deutschland. Der Rat ist gut, aber nicht immer durchführbar.

6. Nicht zu den Lieblingsplätzen gehen
Die Autorin gibt den Rat, beim Date nicht zu Ihren Lieblingsorte (Gaststätten, Cafés) zu gehen, weil der Partner Ihnen dort mal wieder auflauern könnte. Halte ich für extrem übertrieben, es sei denn, Sie gehen fünf Mal wöchentlich ins gleiche Lokal. Der Rat ist ziemlich überflüssig.

7. Nur bei Tage treffen
Erste Dates sollten bei Tageslicht stattfinden – na schön – wenn es denn möglich ist. Die Dame war nie in Finnland im Winter, wie mir scheint. Die Begründung, es sei sicherer, empfinde ich als unsinnig. Ein Argument wäre, dass man sich seinen partner wirklich besser bei Tageslicht als bei Kerzenlicht ansehen sollte. Damen über 40 wollen im Übrigen häufig nicht, dass man sie zuerst bei Tageslicht sieht. Ich halte es für sinnlos, dies in einem 10-Punkte-Ratgeber zu erwähnen – etwas Selbstverantwortung sollte man den Britinnen ja zutrauen, oder?

8. Die Wissenschaft hat lauter Lügner entlarvt
Wer meint, mit US-amerikanischen Forschungen punkten zu können, hat schon verloren. Es ist nämlich piepschnurzegal, was Forscher über kleine Flunkereien festgestellt haben – man trifft entweder jemanden, der ein bisschen mit dem Alter, der Größe oder dem Gewicht geschummelt hat oder nicht – und dann lässt man ihn entweder abfahren oder verliebt sich trotz alledem. Es ist absoluter Unfug, ständig auf solchen Punkten herumzureiten, deshalb: Daumen runter.

9. Aktivität ist besser als Kaffee trinken
Auch in Deutschland wird behauptet, dass alles besser ist als Kaffeetrinken. Vielleicht bin ich der letzte der Mohikaner, der sagt: Ja zum Café und zum Spaziergang, „nein“ zu allen Aktivitäten sportlicher und kultureller Art –wenn man sich einmal verwählt ist die Sache für immer im Eimer.

10. Daten, nicht hoffen

Die Autorin gibt einen klugen Rat: Wenn er oder sie nicht anrufen, dann rufen sie nicht an. Punkt – nächster Kandidat. Allerdings könnte man auch gleich nach dem ersten Date „nein Danke“ sagen statt “ich rufe dich wieder an“.

Das Fazit:

Nett geschrieben, und sicher frauenfreundlich gedacht – aber in großen Teilen viel zu kurz gegriffen. Denn beim Blind Date geht es nicht so sehr um das Date selbst, sondern wie man sich selber sieht und was man vom Date erwartet. Auch während des Dates werden andere Punkte wichtig als die Banalitäten, die von der Autorin wiedergegeben werden. Ich vermute einmal, dass unbedingt eine Zehnpunkteliste gefordert wurde – und dass man sie dann eben so abgeliefert hat. Fragen Sie mich gar nicht erst nach meinen 10-Punkte-Listen – ich habe keine.

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