Diese Woche in Dating (50) Santa Baby für Weihnachtshasser
Ja, ich mag ihn nicht den alten Rauschebart, der mal als Nikolaus, mal als Claus oder Chlaus, Väterchen Frost oder abgetakelter Weihnachtsmann durch die Lande zieht – und obwohl ich Ihnen allen gelegentlich klarmache, dass Frauen in sexy Weihnachtsunterwäsche (rot mit Kunstpelzbesatz) einfach glorios aussehen, ist der alte Knabe im abgetragenen Mantel doch nur noch für Satiren gut – und die Rute schlägt nicht nur am 6. Dezember gut, sondern auch noch am 24. – nur so als Alternative zu Feigen, Datteln, Mandeln und dergleichen.
Sehen Sie, liebe Leserinnen und Leser, uns bleibt bei der Liebepur gar nichts anderes übrig, als kompetente Nikolausologen zu werden, wenn wir schon dauernd mit Nikolausismus traktiert werden – und dies von Mitte September bis Anfang Januar. Zwar wussten wir noch nicht, dass wir die geborenen Nikloausologen sind, aber wir haben da bei den Sozoilogen etwas abgeguckt: Die zeigen ein paar Bilder rum und dann setzen sie sich hin und fabulieren ein bisschen, rauchen eine Zigarre und beschließen: Frauen brauchen Machos, das wäre gut für die Evolution. Viva Neu Mexiko!
Dank einer Umfrage wissen wir nun auch, dass die deutschen Singles an dem, was Sie in Deutschland den „Heiligen Abend“ nennen, lieber in die Kirche gehen als in die Disco. In erster Linie nehmen wir mal an, dass es daran liegt, dass eher eine Kirche geöffnet ist als eine Disco. Aber danke schön, trotzdem – und die Mädchen in der Kirche singen auch nicht falscher als die Hupfdohlen, die bei YouTube krampfhaft versuchen, „Santa Baby“ tot zu singen.
Übrigens würde ich dies sogar für die Jungs in den schwarzen und lila Klamotten machen: Promotion – ich bin nämlich mal wieder sozial eingestellt zu Weihnachten und mache kostenlose PR – auch für Sie – oder vielleicht auch nicht gerade für Sie, wenn Sie einen Datingladen oder ein Blog haben – die sind nämlich hierausdrücklich ausgeschlossen. Na, lesen Sie mal. Und das alles sogar, nachdem unser allseits beliebtes Online-Lexikon WIKIPEDIA uns sagt, dass es eigentlich unser Weihnachten gar nicht gibt – und Jul schon gar nicht. Alles christlich, schon immer. Liebe Schüler, bitte schreibt dies einhundert Mal: Es gibt kein Jul und keine „Wiehen Nachten“ – es gibt nur das Christfest – kapiert? Na, hoffentlich.
Die Heidinnen unter euch dürfen sich freuen: Der alte Glaube ist noch nicht tot, und in den Raunächten aka Rauhnächten sehen nicht nur die Frauen ihre zukünftigen Partner, sondern Wodans wilde Jagd geht ihnen auch noch an die Wäsche – also schön deutlich an einen Waldrand stellen oder so, damit Wodans Schergen euch auch sehen, ist das klar? Nun ja, vielleicht mal wieder nicht, wie fast jede Woche.
Wenn auch das nichts mehr hilft, (Froschküssen am Moorteichen empfehle ich wegen der Witterung derzeit nicht) und Sie in England wohnen und dortselbst gegen 40 sind, dann können Sie sich natürlich auch ein Jüngelchen abstauben: Liebespielzeuge auf zwei Beinen aka Toyboys.
Überraschung: Ich habe Konkurrenz bekommen. Eine gewisse Taylor Swift (man behauptet, sie sänge recht nett) hat sich gegenüber der Presse als Datingexpertin empfohlen – was man so mit Jungen macht und was nicht weiß sie mit ihren baldigen 19 Lenzen schon genau – nämlich nie zwei SMS hintereinander schicken – und ei, ich vergaß es fast: Sie war die meiste zeit ihres Lebens Single! Welche bewundernswerte Enthaltsamkeit. Könnte fast die Nachfolge von Britney Spears antreten bei „True Love Waits“.
Das war die Woche 50, Leute – und nun mal hopp eine Wunschliste schreiben – Weihnachten kommt nämlich immer so plötzlich.