Sehen – mit den Augen, dem Herzen oder dem Verstand?
Sehen ist ein mehrfacher Wandlungsprozess: Die Welt da draußen steht aufrecht, ist vielfältig und kann unter sehr verschiedenen Aspekten gesehen werden. Das Auge stellt die Bilder dann auf den Kopf, bietet ein recht undifferenziertes Bild und kann selbst mit dem empfangenen Eindrücken nichts das Geringste anfangen. Erst das Gehirn zeigt uns das, was wir von der Realität sehen müssen – oder auch sehen wollen.
Wir sollten uns deshalb die vergegenwärtigen: Zunächst müssen wir lernen, unter dem, was wir sehen, das auszuwählen, was uns interessiert. Nehmen wir einmal an, das wäre eine Frau, und wir hätten mit ihr ein Date. Was sehen wir? Ein von Blondhaar umrahmtes Gesicht, einen erotisch geschminkten Lustmund? Ein ausgeschnittenes Kleid und den Brustansatz?
Tatsache ist: Wir sehen viel mehr. Wir beobachten ihre Gesten und deuten daraus, wozu sie wohl gut wäre – Kinder? Ehe? Affäre? ONS?
Mein Rat an Sie: Vertrauen Sie nicht zu sehr auf das, womit Ihr Auge geblendet werden soll. Frauen sagen gerne, dass man nur mit dem Herzen klar sehen kann. Das ist ein beliebter, aus der Literatur geschöpfter Unfug. Das sogenannte „Herz“, also die Welt der Emotionen, ist leicht zu täuschen. Nein – das eigentliche Sehen ist Beobachten und Interpretieren – auch wenn man vielleicht noch so schön sagen kann „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“
Machen wir Sinn aus diesem Unfug: Lernen wir, das Wesentliche für unser Hirn sichtbar zu machen – das geht freilich weder esoterisch noch dichterisch – sondern nur, indem wir Erfahrungen zulassen und daraus lernen. Sie sehen – die Realität ist sehr entfernt vom „Kleinen Prinzen“, aus dem das Zitat stammt.
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