Oberflächlich made in the USA
Es mag ja sein, dass ich die Vereinigten Staaten von Nordamerika und ihre Blogger nicht verstehe – nicht, weil mein Englisch nicht reichen würde, sondern wegen ihrer Art und Weise, Journalismus zu betreiben. Zunächst einmal: In Deutschland ist ein Blogger im weiteren sinne Journalist (ich bin es ohnehin) und hat die Pflicht zur gründlichen Recherche – und das ist gut so. Wenn man sich dann noch „Experte“ nennt, sollte man von der Sache, über die man schreibt, etwas verstehen.
Offenbar ist das in den USA anders. Da schreibt David Evans, „Dating Experte“ seit 2002 und namhafter Blogger der Dating-Branche über be2:
„Da ist etwas faul (fishy) wenn man die Anzahl der Angestellten, der Mitglieder und der finanziellen Situation ansieht – so rechnet sich das nicht.“
Nun, ich bin gut genug, um mal zu intervenieren, und schreibe dem „Experten“ Evans, dass er doch bitte mal erläutern möge, wie er zu seiner Überzeugung kommt.
„Du arbeitest offensichtliche bei be2 (tue ich nicht) oder weißt etwas über sie“ (sollte eigentlich Herr Evans recherchiert haben) und meint dann: „Eine Dating Seite mit 225 Angestellten die nach 6 Wochen einen positiven Cash Flow hat ist verwirrend. Wenn dich so etwas nicht stört, hast du keine Ahnung vom Markt. Ich werde die Sache diskutieren, wenn ich mehr über die Firma weiß“
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Soll ich so etwas noch kommentieren? Eigentlich nicht. Hier in Europa gelten US-Amerikaner als oberflächlich und selbstgefällig – das sind sie nun allerdings nicht alle, sonst könnten sie in Europa keine Geschäfte machen. Der Satz gilt übrigens auch für dem Dating-Markt. Es ist kein Zufall, dass die beiden EU-Unternehmen meetic und be2 das EU-Geschäft inzwischen sehr gut beherrschen – Europa ist eben Europa. Be2 deckt darüber hinaus noch große Bereiche des Südamerika-Marktes erfolgreich ab.
Inzwischen hat be2 sich selbst im Blog von David Evans geäußert und die Dinge richtig gestellt und dabei insbesondere auf die lange Firmentradition hingewiesen. Der Witz an der Sache – all dies war neu für den US-Experten Evans. Inzwischen überrascht mich so etwas schon gar nicht mehr.