Angeblich wissen Männer eher, ob Frauen fremdgehen
Die Seitensprungwelle hat jetzt auch die Forschung voll im Griff: Ein Team von sechs Forschern (man beachte die Zahl) hat jetzt angeblich festgestellt, dass Männer sicherer erkennen können, ob ihre Frauen fremdgehen als umgekehrt – allerdings wurde die Studie nur an 203 jungen heterosexuellen Paaren durchgeführt.
Abgesehen davon, dass diese neue „wissenschaftliche“ Erkenntnis mit sinnvoller Forschung wenig tu tun hat, sind auch sachliche Zweifel angebracht: Menschen, die beforscht werden, verhalten sich bekanntlich anders als gewöhnliche Bürger – und wenn beide Partner in einer gemeinsamen Studie befragt werden, dürfte dies die Ergebnisse ebenfalls beeinflussen. Es ist wie immer: Die Forscher schwimmen auf einer populären Welle, die ihre Ergebnisse günstig an die Öffentlichkeit spült – und am Ende heißt es dann: „Männer mit feinerem Seitensprung-Sensorium“ (ORF), „Männer merken Betrug früher“ (Focus) „Männer merken Fremdgehen früher“ (fit for fun) … und so weiter und so weiter.
Es ist wie immer – da gibt es eine Studie, deren Bedeutung absolut marginal ist – und im dritten Presseaufguss werden dann daraus (mindestens in den Überschriften) Tatsachen gezimmert.