Tacheles: Mann mit Kopf im Ohr und Gütesiegel gesucht?
Irgendwie glauben einige Damen dieser Erde (aber auch vereinzelte Herren), dass Singlebörsen und Online-Partnervermittler ihre Mitglieder sozusagen auf Bestellung mit Echtheitszertifikat und Knopf im Ohr liefern.
Hintergrund ist das ständige Getöse, dass manche Buchautorinnen und leider auch gelegentlich Kolleginnen und Kollegen der Tagespresse verkünden: Die Männer sind alle Betrüger, machen sich länger, schlanker, reicher und unverheirateter, als sie wirklich sind – und überhaupt: Alles beschiss.
Damit dies einmal klar ist, liebe Damen: Die Leute da draußen sind Menschen wie Sie und ich – mit kleinen und großen Macken, mit mehr oder weniger Chuzpe, die Wahrheit zu ihren Gunsten zu korrigieren und vor allem mit der Freiheit, sich entweder in Sie zu verlieben oder auch nicht. Wobei sie fehlende Zuneigung zu ihrer Persönlichkeit nicht daran hindern wird, ihren keck herausgestellten wogenden Busen als Aufforderung für eine Liebesnacht anzusehen. Das muss man – mit Verlaub – eben beurteilen, richtig einordnen und dann nach Gutdünken situativ handhaben können. Wenn sie es nicht können – Finger weg!
Liebe, gnädige Frau, Liebe ist kein Markenartikel, den Sie in bester Qualität am Männermarkt kaufen können. Liebe müssen Sie sich – Pardon, wenn ich sie nochmals angreife – erst einmal verdienen.
Ach, sie meinen, Sie, ausgerechnet Sie, verdienen doch einen guten Mann? Dann sagen Sie doch nun bitte mal, was Sie den in die Waagschale werfen wollen oder können?
Na – Denkpause?
Da mag ich doch die Baronin de Rothschild zitieren: „Ich meine, die Frauen von heute wissen einfach nicht mehr, wie man einen Mann zum Träumen bringt. Sie sind wie ein gutes Schnäppchen geworden … dabei sollten sie Scheherazade sein. Wenn eine Mutter ihrem Kind ein Märchen vorliest, regt sie es zum Träumen an. Das sollte eine Frau auch für einen Mann tun“.