Dein Foto – Fleischtheke oder Bäckerstand?
Weil Gebhard mich so nett gebeten hat, versuche ich mal als Briefkastentante bei Liebepur. Die Frage war ja, „wie weit soll ich gehen, wenn ich mein Foto einstelle?“, oder ganz einfach: Wie weit soll ich mich entblößen, die Lippen spitzen oder mich gleich mal in die Horizontale begeben? Das ist keine Frage? Habt ihr eine Ahnung. Was ins Bild kommt, wird „gekauft“ – und wenn du daneben greifst, dann wird vielleicht dein Lutschmund gekauft und sonst nichts – meint Gebhard.
Ich beginne mal ganz vorne: Erstens kommt es drauf an, was du dir leisten kannst – beruflich und so. Sieht nicht gut aus, wenn du sonst hochgeschlossen am Bankschalter stehst und auf deinem Profil die Brüste wie Luftballons hervorgucken. Ok soweit?
Nun, dann kommt die erste Lektion – sie handelt von schwäbischen Maultaschen.
In meiner schwäbischen Heimat macht die Hausfrau am Freitag Maultaschen, geschmelzt. Da ist innen offiziell Spinat drin und außen rum ein Nudelteig. Aber nun ist es so: Irgendwie mogeln die Schwäbinnen ein bisschen Hackfleisch hinein und hoffen, dass der liebe Gott nicht durch den Nudelteig gucken kann und nichts von der Sünde des Fleisches erfährt.
So ähnlich ist das auch mit dem Bild der braven Frau: Das Fleisch immer schön verpacken, sodass dem Mann das Wasser im Mund zusammenläuft, weil er deinen Körper unter dem Kleid ahnt. Aber nicht so genau zeigen, was drin ist, denn das soll er doch erst beim Essen merken, oder?
Ja, ich weiß, es gibt nicht nur Bankkauffrauen und nicht nur Treffen, bei denen man sich anständig gegenübersitzt, um kühl die Vorzüge des Charakters abzuklopfen. Deshalb das nächste Mal dies: zum Foto – „darf es ein wenig mehr sein?“
Übrigens: Ihr dürft mir gerne euer Profilfotos zur Beurteilung schicken. Ina at mehrhaut.de