Erst ein glücklicher Mensch werden und dann die Liebe?
Meine Kollegin Cherie Burbach, deren merkwürdige Wandlung von einer Dating-Kolumnistin zu einer Single-Predigerin nun schon ein paar Wochen anhält, hat nun sogar die amerikanischen Beratungsklatschtanten (auch Onkel sind darunter) entdeckt und glaubt, dass deren Rat hilfreich ist. Dabei ist Cheries Artikel noch leidlich brauchbar – und selbst die Botschaft noch akzeptabel, die da lautete: „Freunde machen dich nicht glücklich – aber wenn du glücklich bist, wirst du Freunde haben“.
Nein, ich meine eher den Artikel, auf den verlinkt wird. Der nicht mehr ganz so junge Mann („ich bin kein Adonis“), offenbar schwul und ziemlich enttäuscht von der Liebe, wird behandelt wie eine junge Frau, die einen Ehemann sucht.
Nun gut, ich könnet ja mal versuchen, das Thema „bereits glücklich sein oder durch die Liebe erst glücklich werden“ wirklich seriös zu behandeln: Aber das würde wahrscheinlich niemand lesen wollen. Doch ob es gut ist, dem Suchenden Steine in den Weg zu legen, indem man ihm ständig vorbetet: „Lebe dein leben – und vergiss Dating“? Ich denke, da sind falsche Berater am Werk.