Das Männermagazin und die Frauen um die 50
Dass Men´s Health sich oft im Grenzbereich eines akzeptablen Männermagazins bewegt, haben wir hier ja schon häufig festgestellt – und dass man von Datingproblemen dort nichts versteht, leider auch.
Das liegt größtenteils daran, dass die Redakteure man immer nur aufgreifen, aus Büchern ein paar Sätze herausseziert und dann nach BILD-Art schon glauben, den Stein der Weisen gefunden zu haben.
Diesmal hat das Männerblatt die österreichische Professorin Gerti Senge raugegraben – und die hat natürlich ein Buch geschrieben – sonst wäre sie ja nicht in Men´s Health. Die sexy aussehende 66-jährige (laut Wikipedia) – und sie gibt in der „Krone“ jeden Sonntag Tipps für ein zufriedeneres Sexleben. So weit – so gut. Nun zitieren wir mal:
„Frauen um die 50:
Sie sind sehr viel jünger, das macht ihr möglicherweise Angst. Das meint Autorin Gerti Senger: „Sagen Sie ihr, wie begehrenswert sie ist, das macht sie mutig.“
Wie ist der Sex? Die Frau gehörte der 68er-Generation an, der ist nichts fremd. Die 69er-Stellung ist da nur der Anfang.“
Nun, etwas bemerkt? Nein? Dann rechnen sie mal: Die 1968-er Generation war 1968 im Studium, also etwa zwischen 20 und 25 Jahre alt. Demnach sind 68er heute also 60 bis 65 Jahre alt. Rechnerisch versteht sich – aber da plappert man seitens der Men‘s Health eben von 68ern und 69er Stellungen und fühlt sich möglicherweise noch großartig dabei.
Vielleicht lernen die Redakteure von Men´s Health ja noch einmal, dass man nur über Dinge schreiben sollte, von denen man etwas versteht. Abgesehen davon: Frauen um die 50 sind herrlich – und wenn sie bereits auf der Fährte jüngerer Männer sind, dann muss man ihnen wirklich keinen Mut mehr machen.