Laila: Schaum vor dem Mund und Verbot
Eines der skandalösesten Lieder der deutschen Nachkriegsgeschichte war nicht etwa der Nowack, der ja nie in die Hitparade kam, sondern ein dümmlicher Schlager der „Regento Stars“ mit dem Sänger Bruno Majecherék.
Heute kann man sich überhaupt nicht mehr vorstellen, warum die Wogen so hoch schlugen, die Kirchgänger mit Schaum vor dem Mund herumliefen und der Schlager schließlich im öffentlichen Rundfunk verboten wurde. (Tivoli Records Nr.42024).
Hauptverantwortlich dafür ist wohl der Umstand, dass die fiktive Dame „Laila“ ein Hure aus dem „Frauenhaus in Algier“ war, die den armen Legionär „küssen und quälen“ sollte. Das war einfach zuviel für die bigotte Adenauer-Regierung und die willfährigen Vollzieher des Staats- und Kirchenwillens im damaligen Rundfunk.
Den berühmtesten Legionärsschlager landete der bis dahin fast unbekannte Schlagersänger Freddy Quinn 1956 übrigens mit „Heimweh“, das ursprünglich als B-Seite gedacht war und 14 Wochen auf Platz 1 der Hitparade blieb. Vielleicht erinnern sich die Älteren von Ihnen an den „glühend heißen Wüstensand“ von Quinn und dem damals üblichen „Geisterchor“, der ständig „schön war die Zeit“ skandierte.
Ja, also ich kann da nur ergänzend sagen: „brennend heißer Würstchenstand, alle Würstchen sind verbrannt“ – das war nämlich die Parodie auf die Schnulze des Herrn Quinn. Schön war die Zeit im Übrigen ganz und gar nicht.
Andere Schreibweisen: Leila, Leyla, Layla.