Olympia in der Oper
Auch denjenigen Menschen, denen der Dichter E.T.A Hoffmann ein Buch mit sieben Siegeln ist, sind ihm vielleicht schon einmal begegnet – als Gestalt in „Hoffmanns Erzählungen“, einer Oper des Komponisten Jacques Offenbach.
Im zweiten Akt tritt die „Olympia“ (Olimpia) aus E.T.A. Hoffmanns Briefroman „der Sandmann“ auf – und mit ihr eine der spektakulärsten Figuren der Operngeschichte. Denn Offenbach macht sich einen Spaß daraus, das Thema des mechanischen Menschen noch dadurch zu variieren, dass er die Olympia eine Arie singen lässt. Dies passte in eine Zeit, in der mechanische Musik allenthalben Triumphe feierte – nicht nur das sattsam bekannte „elektrische Klavier“, sondern sogar Violinen und ganze Orchester.
Die Arie der Olympia, auch Puppenarie genannt, („Les oiseaux dans la charmille“) kann sehr spektakulär in Szene gesetzt werden, weil der Puppe zwei Mal während der Arie neue Energie zugeführt werden muss – im Ursprung durch das Aufziehen eines Federwerks, später durch allerlei merkwürdige technische Apparaturen. An die Sängerin (Sopranistin) werden dabei hohe schauspielerische Ansprüche gestellt.