Ungewollter Sex unter Drogeneinfluss – Mythos oder Wahrheit?
Der gegenwärtige Berichterstattung über sogenannte „Vergewaltigungsdrogen“ veranlasste die „Liebepur“ zu einigen Nachforschungen- mit einem sehr überraschenden Ergebnis.
Immer mehr Frauen wollen mit der Droge in Berührung gekommen sein – und immer wieder wird behauptet, sie sei heimlich in ein Glas mit Cola oder Fruchtsäften geschüttet worden. Gemeint ist eigentlich nicht „eine Droge“, sondern eine ganze Gruppe von sehr unterschiedlich wirksamen Produkten, die in der Party-Szenerie genommen werden und die allesamt zu Kontrollverlusten führen sollen.
Der Stoff, von dem derzeit die Rede ist, heißt GHB („4-Hydroxybutansäure“) und ist besser als „Liquid Ecstasy“ bekannt. Es handelt sich dabei um einen Stoff, der direkt und schnell auf das Gehirn einwirkt, weil er mit dem menschlichen Neurotransmitter GABA verwandt ist. Bei niedrigen Dosierungen, so sagten uns Mediziner, würde der Stoff eine angsthemmende Wirkung haben, bei höherer Dosierung würde der Stoff hingegen einschlafend wirken. Auch andere chemische Stoffe und Arzneimittel, die als „Stimmungsaufheller“ verschrieben werden. Sie wirken direkt auf den Neurotransmitter GABA – und sie haben durchaus ähnliche Wirkungen.
Wissenschaftler bezweifeln inzwischen die öffentlichen Darstellungen der Fälle stark, in denen angeblich „Vergewaltigungsdrogen“ eingesetzt wurden. Nach einer glaubwürdigen Fallstudie war es in 94 Prozent der Fälle der übermäßige Genuss von Alkohol, der zum Kontrollverlust führte – und keine der bekannten Partydrogen, die sich nachts in der Notambulanz noch hätten nachweisen lassen können. In der Praxis ist es wohl so, dass junge Frauen ihr Trinkverhalten schlecht unter Kontrolle haben – oder dass die Dosierung des Alkohols in süßen Mixgetränken unkenntlich gemacht wurde.
Es scheint also einmal mehr so zu sein, dass Alkohol die Hauptursache für den Kontrollverlust war – und nicht die Partydroge. Für „ganz gewöhnliche Dates“ gilt ohnehin: Mäßig trinken, vor allem an heißen Tagen – und wenn Sie Alkohol trinken, dann möglichst Wein, Sekt oder Bier und keine Mixgetränke, deren Alkoholgehalt Ihnen unbekannt ist.