Tacheles: Fähigkeiten statt Ansprüche
Aphrodite Talk hat gerade das WELT-Thema (wir berichteten) aufgegriffen, wie Karrierefrauen an Männer kommen. Interessant war für mich, dass die Autorin offenbar der Meinung ist, dass es gar nicht nötig ist, die Ansprüche herunterzuschrauben. Also müsse man weiter „auf Augenhöhe“ suchen. Anschließend wird dann die Frage gestellt – „wo trifft man solche Männer?“
Ich will die Frage nicht ständig neu ventilieren, aber eines fällt mir bei der ganzen Diskussion auf: Wer eine wirklich außergewöhnliche Karriere macht, bevor er einen Partner hat, ist immer darauf angewiesen, aktiv zu suchen – und er wird immer wieder auch Kompromisse machen. Im Klartext bedeutet dies für Frau und Mann: Wer keine Zeit für eine Partnerschaft hat, muss auch sozial und wirtschaftlich weggucken können, wenn er Liebespartner sucht.
Wer hingegen eine Ehe anstrebt, der sollte Zeiten der Intensivsuche einplanen – und dabei nicht vergessen, dass bald wieder der Alltag kommt – und dann das Zeitproblem für die Zweisamkeit erneut auftritt.
Nach meiner Erfahrung gilt, dass weltgewandte, erfolgreiche Geschäftsfrauen weit weniger darüber reden, welche „Ansprüche“ sie haben als die vielen Möchtergern-Divas aus Großraumbüros. Denn schließlich weiß jede Geschäftsfrau, dass man das Leben nicht mit Ansprüchen meistert, sondern mit Fähigkeiten – und das gilt in Lust, Liebe und Ehe ebenso wie im Geschäftsleben.