Die meisten Frauen genießen den schnellen Sex
Für den Fall, dass sie in den letzten Tagen eine dieser effektheischenden Gazetten wie BILD oder FOCUS („Der verpönte One-Night-Stand“) gelesen haben: nehmen sie mal einen Rhetorik-Lehrgang, um die Sache besser zu verstehen:
Jede zweite Frau bereut Einmal-Sex.
Wie BILD darauf kommt? Nun, weil die Psychologin Anne Campbell ihre an sich schon fragwürdigen Ergebnisse so für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit uminterpretiert hat. Denn in Wahrheit genossen selbst nach dem Campbell-eigenen Zahlenmaterial 54 Prozent der Frauen die einmalige Liebesnacht – das sind nach gängigen Vorstellungen wohl etwas mehr als die Hälfte. Die anderen Frauen hatten hinterher mehr oder weniger Bedenken – meist fühlten sie sich angeblich „ausgenutzt“.
Eigentlich merkwürdig, dass sich Frauen nach ONS ausgenutzt fühlen, obwohl sie vorher mit Volldampf in die Betten gerauscht, nicht wahr? Sollte da Großmutters alter Grundsatz wieder durchscheinen: Ein anständiges Mädchen tut so etwas nicht? Die Wissenschaftlerin kommt uns biologisch – aber von diesen ständigen Bio-Vermutungen (denn mehr ist es nicht) wird der Kohl auch nicht fett.
Die beiden Zeitungen waren im übrigen nicht die einzigen, die völlig unkritisch die angeblichen „Forschungsergebnisse“ einer Internetbefragung übernahmen. Selbst seriöse Zeitungen wie die „Süddeutsche“ konnte sich nicht verkneifen, in ihrem Beitrag zu titeln: „Das schlechte Gewissen schläft mit“.
Die Quelle von allen: Hier.
Der bissigste Beitrag: Hier.