Die „Deutsche Welle“ und das Dating in den USA
Die „Deutsche Welle“ ist normalerweise bekannt für Seriosität – doch beim Artikel ihrer Autorin Alexandra Avril kann man gewisse Zweifel an der Art und Weise bekommen, wie hier Journalismus betrieben wird.
Der Artikel beginnt mit der Geschichte einer gewissen „Jenny“, die in den USA bei „einer Singlebörse“ so ziemlich alles erlebt, was man als Singlefrau lieber nicht erleben möchte – zum Beispiel, dass ein potenzieller Partner beim Date auf der Toilette verschwand und nicht mehr gesehen wurde.
Als beliebte Kontaktmöglichkeit wird sodann „Facebook“ erwähnt, wo die Autorin „unseriös“ von einem gewissen „Fred“ zu McDonalds eingeladen wurde. Auch an „match.com“ kann sie nicht viel Freude finden: Das Angebot, sechs Gratismonate zu bekommen, falls man nach den ersten sechs Monaten noch Single ist, wertet sie ab: „Die meisten von uns“ sagt sie autoritär verallgemeinernd, würden „wohl schon nach sechs Wochen aufgeben“ – offenbar, weil auch ihre “Freundin Jenny“ solche Erfahrungen gemacht hat (das war die mit dem „Verpisser“).
Folgt eine Litanei, die man schon oft gelesen hat: Abgesehen davon, dass Singlebörsen „die letzte Chance für verzweifelte Singles“ sind, wird „eine Studie“ zitiert, nach der 13 Prozent der Frauen und 24 Prozent der Männer über ihr Alter lügen – und Lügen und Betrügen in Größe und Gewicht gehört natürlich auch noch dazu.
Frau Avril dokumentiert mit ihrem Artikel eigentlich nur, nicht die geringsten Kenntnisse vom Online-Dating zu haben (wie viele andere Journalistinnen und Journalisten auch). Aber sie hätte ja mal jemanden anders fragen können als ihre sogenannte „Freundin Jenny“. In in den USA gibt es hoch qualifizierte Spezialisten (wie in Deutschland auch) die jederzeit professionelle Auskünfte erteilen – vielleicht hätte sie ja wenigstens solch einen Menschen auf „Facebook“ gefunden.
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