Vorsicht im Chat – Erpressung droht
Das beste, was Sie zu Ihrem eigenen Schutz im Internet tun können, ist jeden Chat zu vermeiden – vor allem aber jeden erotischen Chat. Denn sie wissen nie, wer sie abhorchen will. Eifersüchtige Ehefrauen, missgünstige Kolleginnen oder Kollegen oder Leute, die Sie aufs Glatteis führen wollen.
Die meisten dieser Fälle werden vermutlich niemals ans Tageslicht kommen, weil die Täterinnen oder Täter über ihr Wissen schweigen und es im Hintergrund verwenden.
Dass es genügend Menschen mit krimineller Energie gibt, musste jetzt ein 30-jähiger Ingenieur erfahren, der im Web nach einem Pressebericht „flüchtige Abenteuer“ suchte und dabei an eine Gymnasiastin geriet, die angeblich 13 Jahre alt war. Unvorsichtigerweise gab der Ingenieur dem „Mädchen“ seine korrekte Adresse – und wurde prompt Opfer eines Erpressers. Denn am anderen Ende war kein Kind, sondern ein 24-jähriger IT-Spezialist, der schnell mal 1000 Euro Schweigegeld forderte.
Allerdings hatte er seine Rechnung ohne das vermeintliche Opfer gemacht. Der ging nämlich stracks zur Polizei und zeigte den Erpresser an. Jetzt wurde der Kaufmann in Abwesenheit verurteilt – über seien Motive wird man wohl nun nichts mehr erfahren, aber eines ist sicher: Im Chat lauern auch noch andere Verbrecher – und niemand weiß, wozu sie die Gesprächsprotokolle eines Tages benutzten werden.
Gelesen im Kölner Stadtanzeiger