Wie der Urgroßvater die Brüste sah
Urgroßvater hatte als junger Mann ein Problem, das unsere Jungs schon gar nicht mehr kennen. Er bekam nie eine weibliche Brust zu sehen – es sei denn, auf einem Gemälde – aber wer um des Himmels willen hatte schon solche Bilder? Was die Natur wirklich vollbrachte, konnte er weder auf Fotos sehen (die waren nämlich pfui Teufel) noch im wirklichen Leben bewundern. Keine anständige Frau zeigte ihre nackte Brust in der Öffentlichkeit.
Doch halt – es gab einen Ausweg. Man hatte schließlich Kolonien. Da gab es doch diese schwarzen Frauen – und gingen die nicht sowieso den ganzen Tag nackt spazieren? Und also bekam der Uropa seine Brüste eben doch – in Büchern mit Bildern „aus unseren Kolonien“ – dazu Aufnahmen aus orientalischen Bordellen, mal echt und mal nicht – und in Frankreich als „French Postcards“ – eine Erotik, über die wir heute nur schmunzeln können.