Wenn die Schickse einen jüdischen Mann will
In Deutschland ist bekanntlich jede Diskussion um das Judentum ein Tabuthema – in der Schweiz natürlich nicht, aber Ärger mit zornigen Rabbinern zwischen Tel Aviv und Zürich kann man doch bekommen, wie die Schweizer Weltwoche bereits vor einiger Zeit feststellte. – Auslöser war die New Yorker Schickse* Kristina Grish, die ein Buch über ihre Beziehungen mit jüdischen Männern schrieb.
Dabei blieb kein Auge trocken und kein Klischee unangetastet. Selbst die renommierte israelische Zeitung Haaretz verlegte sich gar nicht erst auf die Recherche, sondern kolportierte bekannte Vorurteile: „Kristina und andere ungläubige Schicksen* müssen sich auf ihre Erfolge nichts einbilden. Sie sind allenfalls ein Appetitmacher. Essen tun die Männer zu Hause – bei ihren jüdischen Freundinnen und Frauen.“
Das hätte man gerne so, natürlich. Es ist aber nicht so. Fast die Hälfte der jüdischen Männer in New York leben heute in Beziehungen mit Nicht-Jüdinnen – und in der Schweiz heirateten gar 60 Prozent der Jüdinnen und Juden „außerhalb der Religion“.
*Schickse – jiddischer Ausdruck für eine Nichtjüdin
shiksa – englische Bücher von und über Schicksen