Nicht die Emanzipation, sondern der Unabhängigkeitswahn stört
Immer wird die Frauenemanzipation als Hinderungsgrund für Beziehungen genannt – von Männern. Eigentlich ist es klar – die heutigen Frauen sind selbstbewusster geworden – und mit ihrem Selbstbewusstsein sind auch die Ansprüche gestiegen. Das müssen Männer hinnehmen, sonst läuft gar nichts.
Tacheles: Die Folgen der Emanzipation im geistig-emotionalen Bereich sind Schnee von gestern – Männer, die sich beklagen, hätten mal erleben sollen, was die Mütter der Emanzipation in den 1970-er und 1980-er Jahren alles auf den Tisch gebracht haben – angeheizt von Frauen, die das Ganze nicht gelebt, sondern von Lehrstühlen und Redaktionsstuben herunter gepredigt haben.
Doch wie gesagt – Schnee von gestern – bestenfalls bei über 60-jährigen West-Frauen, die den Emanzipationssprung innerlich nicht verarbeitet haben, muss man noch entsprechende Diskussionen fürchten.
Nein – das Problem heute ist wirtschaftlicher Natur. Heute können Frauen, wenn sie wollen und tüchtig sind, selbst in Luxus leben. Das gibt ihnen die Möglichkeit, in jeder Hinsicht unabhängig zu sein: Ich denke, Sie alle kennenden Spruch: „Man kann tun, was man will, reisen, wohin man will und mit den Menschen schlafen, mit denen man will“ – und das alles soll möglichst auch so bleiben.
Tacheles: Wenn es so bleiben soll, dann darf sich nichts ändern. Beziehungen bedeuten aber immer eine Veränderung – und also muss sich auch die Frau des 21. Jahrhunderts in der Beziehung verändern – der Mann muss es schließlich auch. Tacheles auch: Das mit dem „Schlafen, mit wem man will“ ist ein heikles Geschäft. So manche Luxusfrau muss häufiger zur Behandlung von Geschlechtskrankheiten als eine Vorstadtschlampe.
Guter Rat ist teuer? Nein. Ganz billig: runter mit der hochgestreckten Nase und ran an das Buffet. Männer gibt es reichlich, und sie wollen genommen werden – möglichst so, wie sie sind. Wenn Sie Ihr Näschen mal einen halben Zentimeter herunter nehmen, ist vielleicht auch für Sie ein Dauerbrenner dabei.