Wenn der Bildungsgrad nicht zum Beruf passt
Ich plaudere sehr selten aus der Schule, aber dies muss ich nun doch einmal erzählen: Datingseiten, die sehr viel Wert auf „Partnerübereinstimmung“ legen, prüfen auch, ob der Bildungsgrad passt. Dabei kommt man am besten weg, wenn man stromlinienförmige Karrieren gemacht hat und dann auch einen Beruf ergriff, der dieser Ausbildung entspricht.
Nun gibt es aber eine ganze Anzahl von Menschen, die
– einen anspruchsvollen Beruf ausüben, zu dem man „eigentlich“ eine akademische Ausbildung bräuchte – ich nenne da mal den Verkaufsingenieur, den IT-Fachmann, den Journalisten und den Lebensberater.
Oder aber
– eine akademische Ausbildung haben, aber dann eben Taxifahrer geblieben sind oder einen Südfrüchteimport gegründet haben.
Sehen Sie, liebe Leserinnen und Leser, solche Menschen fallen durch das Raster sämtlicher Tests. Oder glauben Sie, dass der Wissenschaftsredakteur damit zufrieden ist, wenn er mit der Buchhaltungssachbearbeiterin verkuppelt wird – nur, weil für beide der beste Abschluss die „Mittlere Reife“ war? Oder der Südfrüchteimporteur mit einem Doktortitel sein Leben mit einer Diplom-Sozialpädagogin teilen will, die sein Geschäft für Ausbeutung der Drittwelt hält?
Was soll man nun tun? Ein Bekannter von mir sieht es so: „Du musst die Art von Ausbildung angeben, die die meisten Menschen haben, die diesen Beruf ausüben“.
Tja – und was meinen Sie?