Es ist nicht deine Schuld – oder doch?
Psychologen finden ja immer wieder „etwas heraus“ – und heute reden sie so, während sie morgen das Gegenteil behaupten. Dieser Artikel wird all diejenigen, die beim Dating Misserfolge haben, sicherlich freuen:
„Es ist nicht deine Schuld“ – so sagen es also Leute, die es eigentlich besser wissen müssten. Aber sie haben offenbar Angst, dass ihr armen Menschen da draußen in Depressionen verfallt, wenn andere (ich zum Beispiel) das Gegenteil behaupten: „Ja, es ist deine Schuld – aber du kannst es ändern“.
Nun – wenn Sie wirklich glauben, dass
„Äußere Umstände oder andere“, „zeitlich begrenzte Ursachen“ oder „nur diese Situation“ für ihre Misserfolge verantwortlich sind, dann glauben sie das meinetwegen. Damit ich nicht falsch verstanden werde: Es kann sein, dass sie mal zur Unzeit bei jemandem angerufen haben oder dass die Situation nicht „gepasst“ hat – aber das müssen Ausnahmen bleiben.
Die Menschen, die ich bei erfolgloser Partner- oder Jobsuche kennengelernt habe, machen aber etwas Anderes: Sie verinnerlichen, dass tatsächlich äußere Umstände oder andere verantwortlich für ihre Misere sind – die Gesuchten sowieso, weil sie sich einfach nicht mit der Person treffen wollen, die Partnerbörsen auch, weil die angeblich nur Interesse an der Kohle haben und die Konkurrenten auch, weil die mit Tricks alle guten Leute wegschnappen.
Wie gesagt: Die Psychologen hängen ihre Fähnchen heute in diesen, Morgen in jenen Wind – und wenn Sie Misserfolge haben sollte: Alte Situation noch mal überdenken – wenn man einen Fehler gemacht hat, muss man ihn nicht unbedingt wiederholen. Wenn man keinen Fehler gemacht hat – nächste Chance nutzen. Wenn man nie Fehler macht, und trotzdem alles schief geht – na dann sage ich es doch noch einmal: Dann stimmt irgendetwas nicht – und dann sage ich Ihnen dies: Irgendwo in Ihrer Gegend wohnt eine Dame oder ein Herr, der keine Bücher schreibt oder im Web veröffentlicht, sondern der Ihnen helfen wird: ein Psychotherapeut vor Ort. Bevor Sie den konsultieren: Fragen sie erst einmal einen guten Freund. Vielleicht finden Sie gemeinsam heraus, an was es hakt.