Vater werden bei einer ersteigerten Dame?
Man kann Moral unter verschiedenen Gesichtspunkten sehen – aber dies muss ich Ihnen brühwarm erzählen:
Eine Frau bietet sich im Internet auf einer Sex-Auktion an – verkauft also ihren Körper an den Meistbietenden. Eigentlich logisch, dass die Frauen, sie so etwas tun, das häufiger machen, nicht wahr? Die, von der ich schreibe, tat es angeblich sechs Mal: Die Kasse wird gestimmt haben.
Nicht so ganz stimmig waren die Folgen: Nach verschiedenen Presseberichten will sie wissen, dass sie von einem dieser Männer schwanger wurde (woher sie das weiß, wissen die Götter allein) – und nun klagt sie gegen den Betreiber der Webseite, auf der sie auktioniert hatte, auf Preisgabe der Namen der Herren, die mit ihr das zweifelhafte Vergnügen hatten – und: Sie gewinnt.
Gegen die Justiz gibt es da nichts zu sagen: Das Recht des Kindes, seinen Vater zu erfahren, wiegt höher als die Geheimhaltungspflicht des Betreibers – das mag noch einleuchten.
Zwei Dinge allerdings sind nicht schlüssig:
Erstes sollte sich die Dame gegen Schwangerschaft schützen, wenn sie denn schon solche Geschäfte betreibt. Möglicherweise darf man dies sogar als Mann erwarten.
Zweitens sollten die Herren einmal überlegen, was sie beim ungeschützten Geschlechtsverkehr mit einer Auktionsdame riskieren: Mehr als eine Vaterschaftsklage, denke ich.
Mehr noch beschäftigt mich dies:
Bei Sex-Auktionen ist ja nun wirklich klar, worum es geht: Geld gegen Sex. Aber was ist mit den vielen Frauen, die sich jetzt bei Seitensprung-Agenturen und Adult-Diensten? Ich fürchte, dass dort „ohne Gummi“, wie es im Hurenjargon heißt, eher die Regel, als die Ausnahme ist – ein Risikofaktor ungeheuren Ausmaßes.
Mag die Sache jetzt ein Einzelfall gewesen sein oder nicht – es scheint, als ob viele Frauen und Männern den neuen Freiheiten, die ihnen die Liebe im Internet bietet, überhaupt nicht gewachsen sind. Was meinen Sie?
Gelesen zum Beispiel hier.