Gutmenschenpropaganda kontra Sex und – und die andere Wahrheit
Die Gutmenschen, Weltverbesserer und Extremchristen tuten alle ins gleiche Rohr: Die Jugend sei übersexualisiert, das Anbieten von Sex seitens junger Frauen sei des Teufels und überhaupt brauche die Gesellschaft eine neue Moral.
Es gibt kaum eine verlogenere Auffassung über jungen Menschen als diese. Tatsache ist: Zuneigung, Liebe und Sex sind nicht für alle jungen Leute verfügbar – ja, nicht einmal für junge Erwachsene. Die Folge: Sie leiden darunter und fühlen sich nicht als vollwertige Mitmenschen. Dieser Auffassung ist jedenfalls Angelika Schaal – keine der angehobenen Wissenschaftler von der Besserwisserfakultät, sondern Praktikerin: Sie findet immer mehr Menschen über 20, für die Sex absolutes Neuland ist.
Frau Schaal erklärt: „Der junge Mensch ertastet durch Flirten und sexuelle Angebote seinen Stellenwert als Sexualpartner und damit seinen Stellenwert allgemein in der Hierarchie der Jugendlichen im Sinne von »die Besten sind die Begehrtesten«.“
Die Lösung liegt – wie könnte es anders sein – darin, die Eigenliebe aufzubauen, anderweitig Anerkennung zu suchen und damit das Selbstwertgefühl zu stärken – so jedenfalls empfehle ich es. Mit wachsendem Selbstbewusstsein und mehr „Ausstrahlung der Person“ kommen die potenziellen Liebes- und Sexpartner dann nämlich automatisch – und die „Jungfrauenhürde“ kann bei Kurzzeitbegegnungen durchaus überwunden werden – auch ohne Beziehung.