Verkaufen Frauen wirklich Sex?
Nichts ist reißerischer als zu behaupten, dass „Mädchen Sex verkaufen“ würden – sogar das „Deutschlandradio“ glaubte neulich, diesen Unsinn veröffentlichen zu müssen (Zitat):
„In Amsterdam ist Sex für junge Mädchen ein ganz gewöhnliches Tausch-, Macht- und Zahlungsmittel geworden. Manche tun es für ein Handy, andere schon für einen Drink.“
Lassen wir mal weg, dass ein Zahlungsmittel immer ein universelles Tauschmittel ist und vergessen wir mal die Polemik mit dem „Drink“ – was bleibt dann? Dass Damen der Gesellschaft schon als Mädchen frühzeitig lernen, dass sie mit ihrem Körper Macht erlangen können? Dass er sich eignet, um spendable Männer anzuziehen wie die Fliegen? Mag sein, dass dies nicht immer „fein“ ist. Aber ist es deswegen falsch oder unmoralisch, den Wert der Verführungskunst zu evaluieren? Wovor wollen die Gutmenschen eigentlich Frauen schützen? Davor, ihre körperlichen und emotionalen erotischen Kräfte zu erproben oder einfacher gesagt: Ihre Wirkung auf Männer auszutesten?
Seit Frauen frei entscheiden können, mit wem sie wie, wann und wo ins Bett gehen, stehen die Zeigefinger hoch, es besser nicht zu tun. Es scheint, als sei gerade die Unabhängigkeit der Frauen und Mädchen, die den kirchlich orientierten Kreisen ein Dorn im Auge ist – sie wollen nicht in Wahrheit eine andere Moral (wie sie stets behaupten), sonder den Wandel des Frauenbildes zurück zur „reinen Magd“. Das ist nun wirklich weder neu noch originell – und mit Moral hat es auch nichts zu tun, sondern mit der Furcht vor dem Wandel. Dagegen sollten Christen eigentlich gefeit sein